Elisabeth (Österreich, Kaiserin)

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Elisabeth Amalie Eugenie (Österreich-Ungarn)
Daten zur Person
Personenname Elisabeth Amalie Eugenie (Österreich-Ungarn)
Abweichende Namensform Sisi; Elisabeth Amalie Eugenie von Wittelsbach
Titel Prinzessin, Königin, Kaiserin
Geschlecht weiblich
PageID 12747
GND 118529897
Wikidata Q150782
Geburtsdatum 24. Dezember 1837
Geburtsort München
Sterbedatum 10. September 1898
Sterbeort Genf, Schweiz
Beruf Kaiserin, Königin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert, Vom Rathaus zum Maria-Theresien-Platz. Wege der Frauen an der Ringstraße, Teil 1
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 7.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum 17. September 1898
Friedhof Kapuzinergruft
Grabstelle
Bildname Elisabethamalieeugenieösterreichungarn.jpg
Bildunterschrift Elisabeth Amalie Eugenie (Österreich-Ungarn)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Elisabeth Amalie Eugenie Habsburg-Lothringen, geb. von Wittelsbach („Sisi"), Prinzessin in Bayern, * 24. Dezember 1837 München, † (vom italienischen Anarchisten Luigi Luccheni erstochen) 10. September 1898 Genf, Schweiz, bestattet in der Kaisergruft in Wien, war Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn (Krönung 1867 Ofen).

Biografie

Als viertes Kind von Herzog Maximilian in Bayern und dessen Gattin Maria Ludovica (geborene Prinzessin von Bayern und Schwester der Erzherzogin Sophie) geboren, verbrachte sie ihre Jugend auf Schloß Possenhofen in Bayern und entwickelte sich zu einem unkonventionellen, freiheitsliebenden, sensiblen Mädchen.

Am 24. April 1854 heiratete sie in der Augustinerkirche Franz Joseph I..

Am Wiener Hof geriet sie in Intrigen ihrer Schwiegermutter Erzherzogin Sophie und des Wiener Adels. Sie galt als schönste Frau ihrer Zeit und hatte hohe sportliche Ambitionen. Sie gebar vier Kinder: Sophie (1855-1857), Gisela (1856-1932), Rudolf (1858-1889; Kronprinz) und Marie Valerie (1868-1924).

Zum feierlichen Einzug Elisabeths in Wien stellte die Stadt bei der Elisabethbrücke eine Ehrenpforte auf, welche die heute verschollene Sandsteinfigur von Hanns Gasser mit dem Titel 'Genius der Stadt Wien' schmückte. Gipsmodell, 1854.

Politisch entwickelte sie geringe Interessen, doch war ihre Zuneigung zum ungarischen Volk ausgeprägt; zweimal griff sie bedeutsam in Entscheidungen ein: 1865 bewirkte sie die Beendigung der strengen militärischen Erziehung des damals siebenjährigen Rudolf und deren Ersatz durch eine bürgerlich-liberale Erziehung; 1866/1867 setzte sie sich für den Ausgleich mit Ungarn ein, wodurch allerdings die anderen Nationalitäten benachteiligt wurden. In Wien ließ ihr Franz Joseph die Hermesvilla erbauen. Innere Unruhe und Schicksalsschläge (Selbstmord Rudolfs in Mayerling 1889) suchte sie auf ausgedehnten Reisen und durch Aufenthalte in ihrem Refugium auf Korfu („Achilleion") zu bekämpfen.

Anlässlich der 150. Wiederkehr des Hochzeitstages wurde 2004 in der Hofburg ein „Sisi"-Museum eröffnet (Kaiserin-Elisabeth-Museum). Die Post AG gab 2004 aus demselben Anlass eine Briefmarkenserie heraus. In Meran (Südtirol), das Elisabeth, die sich dort in den Wintermonaten der Jahre 1870/1871 in Schloss Trauttmansdorff aufhielt, einen Aufschwung seines Kurbetriebs verdankte, wurde nicht nur 1922 ein Elisabeth-Denkmal aufgestellt, sondern auch ein Sisi-Promenadenweg vom Denkmalpark zu genanntem Schloss geschaffen.

Elisabeths Jugendschwärmerei für Ludwig II. von Bayern, ihr hoher Rang, ihre unglückliche Ehe, der geheimnisumwitterte Tod ihres Sohns Rudolf, ihr Reiseleben und ihre Ermordung machten sie zu einer beliebten Gestalt in der Kunstproduktion, z. B. in Ernst Marischkas 1955 herausgebrachtem Film "Sissi", dem zwei weitere sehr erfolgreiche Sisi-Filme, 1956 "Sissi - Die junge Kaiserin" und 1957 "Sissi - Schicksalsjahre einer Kaiserin", folgten, und in der Operette "Sissy" von Ernst und Hubert Marischka mit Musik von Fritz Kreisler. 1992 brachten Michael Kunze (Libretto) und Sylvester Levay (Musik) das Musical "Elisabeth" heraus; die Uraufführung fand am 3. September 1992 im Theater an der Wien statt.

Siehe auch

Quellen


Literatur

  • Brigitte Hamann [Hg.]: Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Wien: Ueberreuter 1988
  • Erwin Heinzel: Lexikon historischer Ereignisse und Personen in Kunst, Literatur und Musik. Wien: Hollink 1956
  • Magdalena Hawlik-van de Water: Die Kapuzinergruft. Begräbnisstätte der Habsburger in Wien. Wien [u.a.]: Herder 1987
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 13. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1959
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Elisabeth von Österreich. Einsamkeit, Macht und Freiheit. Hermesvilla, Lainzer Tiergarten, 22. März 1986 bis 22. März 1987. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1987 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 99)
  • Brigitte Hamann: Elisabeth. Kaierin wider Willen. Wien [u.a.]: Amalthea 1982
  • Brigitte Hamann [Hg.]: Kaiserin Elisabeth. Das poetische Tagebuch. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1984 (Fontes rerum Austriacarum: 1. Abteilung, Scriptores, 12)
  • Günther Berger: Kaiserin Elisabeth-Denkmäler in Wien. Frankfurt am Main / Wien [u.a.]: Lang 2002