Fritzi Massary

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Daten zur Person
Personenname Massary, Fritzi
Abweichende Namensform Massary, Friederike; Pallenberg, Friederike; Massarik, Friederike
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 27724
GND 118731572
Wikidata Q79102
Geburtsdatum 21. März 1882
Geburtsort Wien
Sterbedatum 30. Jänner 1969
Sterbeort Los Angeles
Beruf Schauspielerin, Sängerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Operette, Carltheater, Danzers Orpheum, Venedig in Wien, Metropoltheater, Schauspielerin, Sängerin
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Großes Verdienstkreuz (Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland) (Verleihung: 1957)

Friederike "Fritzi" Massary, * 21. März 1882 Wien, † 30. Jänner 1969 Los Angeles, Operettensängerin, Schauspielerin.

Biografie

Fritzi Massary (eigentlich Friederike Massarik) wuchs in Wien als Tochter eines jüdischen Textilhändlers auf und interessierte sich schon in jungen Jahren für die Welt des Theaters. Bereits mit 16 Jahren tingelte sie als Choristin mit dem Tournee-Ensemble des Wiener Carl-Theaters durch Russland ehe sie mit 17 Jahren ihre ersten, allerdings enttäuschenden, Engagements als Soubrette am Landestheater Linz und im Carl-Schultze-Theater in Hamburg erhielt. Zurück in Wien feierte sie erste Erfolge im Revuetheater Danzers Orpheum und bei Gabor Steiners Venedig in Wien im Prater (Gedenktafel, 1987). Nach einer Liebesaffäre mit Karl-Kuno Rollo Graf von Coudenhove (1887–1940) und in Erwartung eines unehelichen Kindes konvertierte Fritzi Massary 1903 zum protestantischen Glauben. 1904 wechselte sie in das Metropol-Theater von Richard Schultz in Berlin, wo sie zur gefeiertsten Operettendiva ihrer Zeit aufstieg. Leo Fall komponierte für sie unter anderem "Die Kaiserin" (1915),"Die Rose von Stambul" (1917) und "Madame Pompadour" (1922), eine der Glanzrollen der Massary. Seit 1917 war sie mit dem Schauspieler Max Pallenberg verheiratet, der auch ihre Tochter Elisabeth adoptierte. 1924 wurde sie in der Roller der Cleopatra in "Die Perlen der Cleopatra" von Oscar Straus gefeiert und befand sich mit Höchstgagen am Zenit ihres Erfolges. 1929 wechselte sie zur Sprechbühne.

Angesichts des Aufstiegs der Nationalsozialisten emigrierte Fritzi Massary 1932 mit ihrem Mann nach Wien, der 1934 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Ihren letzten großen Auftritt hatte Massary 1938 mit 56 Jahren in London in Noël Cowards "Operette", und damit endete ihre vierzigjährige Bühnenlaufbahn. 1939 emigrierte sie nach Beverly Hills zu ihrer Tochter Elisabeth, die seit 1924 mit dem Schriftsteller Bruno Frank verheiratet war. Dort lebte sie, ohne ein Comeback zu geben, bis zu ihrem Tod im hohen Alter von 86 Jahren.

1987 wurde an ihrem Wohnhaus in der Praterstraße 66 eine Gedenktafel enthüllt.

2021 wurde der Fritzi-Massary-Park in der Leopoldstadt benannt.

Literatur

  • Carola Stern: Die Sache, die man Liebe nennt. Das Leben der Fritzi Massary. Reinbeck bei Hamburg: Rowohlt 2000
  • Konstanze Fladischer: Fritzi Massary und die „Delikatesse des Schamlosen“. In: Österreichische Musikzeitschrift 3 (2016) S. 25-28
  • Jens-Uwe Velmöcke: Massary, Tauber und Co. In: Operette unterm Hakenkreuz: zwischen hoffähiger Kunst und "Entartung"; Beiträge einer Tagung der Staatsoperette Dresden (hg. von Wolfgang Schaller). Berlin: Metropol-Verl. 2007, S. 26-39
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Herwig Rischbieter [Hg.]: Theater-Lexikon. Zürich: Orell Füssli 1983
  • Otto Schneidereit: Fritzi Massary. Versuch eines Porträts. Berlin: Lied der Zeit Musikverlag 1970
  • Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. [Zusammenstellung der Ausstellung: Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Katalog: Gabriele Koller ... Für den Inhalt verantwortlich: Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse 1982, S. 281

Weblinks