Zubin Mehta
Zubin Mehta, * 29. April 1936 in Bombay, Dirigent.
Biografie
Zubin Mehta ist der Sohn des Geigers und Gründers des "Bombay Symphony Orchestra" Melhi Mehta, der sein erster Musiklehrer wurde. Nachdem er in seiner Heimatstadt ein Medizinstudium begonnen hatte, ging Zubin Mehta nach Wien, wo er von 1954 bis 1958 Komposition und Dirigieren, unter anderem bei Gottfried von Einem und Hans Swarowsky studierte. Er vollendete seine Studien anschließend in Siena bei Alceo Galliera und Carlo Zecchi und in Tanglewood bei Eleazar de Carvalho. 1958 gewann Zubin Mehta die "Liverpool International Conducting Competition" und war auch Preisträger der Sommerakademie in Tanglewood.
Ab 1958 war er Assistent des Liverpool Symphony Orchestra und ab 1960 des Los Angeles Symphony Orchestra, bevor er 1961 die künstlerische Leitung des Montreal Symphony Orchestra übernahm, die er bis 1967 innehatte. Bereits 1961 hatte er schon die Wiener und die Berliner Philharmoniker sowie das The Israel Symphony Orchestra Rishon LeZion dirigiert.
Zugleich war er von 1962 bis 1978 künstlerischer Leiter des Los Angeles Symphony Orchestra. Es folgten Engagements beim New York Philharmonic Orchestra (Chefdirigent 1978 bis 1991), wo er als Nachfolger von Pierre Boulez der am längsten dienende Chefdirigent war und das Orchester in über 1000 Konzerten leitete. Seine Arbeit mit dem Israel Philharmonic Orchestra (Berater seit 1968, Chefdirigent von 1977 bis 2019), mit dem er auf allen fünf Kontinenten gastierte, wurde 1994 mit einer Tournee in sein Geburtsland Indien gekrönt. Seit 1985 ist er Chefdirigent des Opernfestivals "Maggio Musicale Fiorentino" in Florenz.
Als Dirigent von Opern debütierte er 1963 mit "Tosca" in Montreal. Seither hat er an allen bedeutenden Opernhäusern der Welt wie der Wiener Staatsoper, der Mailänder Scala, der Metropolitan Opera New York, dem RHO Covent Garden sowie bei den Salzburger Festspielen dirigiert. Von 1998 bis 2006 war er Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper München. Im Palau des les Arts Reina Sofia in Valencia erarbeitete Mehta gemeinsam mit der Theatergruppe "La Fura dels Baus" Wagners "Ring des Nibelungen" (2007/2009). Den "Ring" dirigierte er auch an der Oper von Chicago und der Bayerischen Staatsoper.
Anlässlich der Fußballweltmeisterschaften in Rom (1990) und Los Angeles (1994) dirigierte er das Konzert der "Drei Tenöre" mit Carreras, Domingo und Pavarotti.
1994 führte Mehta zu Gunsten des Flüchtlingshilfswerks der UNO mit dem Sarajewo Symphonieorchester das Requiem von Mozart in den Ruinen der Nationalbibliothek von Sarajewo auf, das Konzert wurde in 26 Länder übertragen. Er ist Mitbegründer der Buchmann-Mehta School of Music in Tel-Aviv (2005), in deren Aktivitäten er immer noch eingebunden ist und deren Ehrenpräsident er ist. 2006 veröffentlichte er unter dem Titel "Die Partitur meines Lebes" seine Memoiren.
Mehta ist ständiger Gastdirigent der Wiener Symphoniker und dirigierte fünf Mal (1990, 1995, 1998, 2007, 2015) das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. 2015 leitete er das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker im Schönbrunner Schlosspark.
Literatur
- Zubin Mehta: Die Partitur meines Lebens. Erinnerungen. München: Droemer 2006
- Buchmann-Mehta School of Music in Tel-Aviv [Stand: 29.07.2020]
- Vorstellungen mit Zubin Mehta an der Wiener Staatsoper [Stand: 29.07.2020]