Feuerhalle Simmering

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Krematorium: Feuerhalle
Daten zum Objekt
Art des Objekts Friedhof
Datum von 1922
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Zentralfriedhof Krematorium, Zentralfriedhof Urnenhain
Benannt nach
Bezirk 11
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 18813
GND 1272920410
WikidataID Q157570
Objektbezug Zwischenkriegszeit, Friedhöfe, Rotes Wien
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 4.06.2024 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Krematorium - Zentralfriedhof Krematorium Außenansichten 3.jpg
Bildunterschrift Krematorium: Feuerhalle

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48° 9' 29.98" N, 16° 26' 28.86" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Krematorium: Feuerhalle
Krematorium: Urnenhain
Krematorium: Eingangsbereich

Krematorium (mit Urnenhain; 11., Simmeringer Hauptstraße 337, gegenüber dem zweiten Tor des Zentralfriedhofs), 1922 (erster Spatenstich am 2. Mai 1922, Eröffnung durch Bürgermeister Jakob Reumann am 17. Dezember 1922) nach Plänen von Clemens Holzmeister im südwestlichen Teil des Areals des Neugebäudes errichtetes „Feuerheiligtum" (noch innerhalb der Mauern gelegen).

Der moderne, orientalisch anmutende Bau gehört zu den eigenartigsten Schöpfungen der Wiener Architektur der 1920er Jahre. An die Arkadenvorhalle schließt sich die eigentliche Feuerhalle an. Bundesminister Dr. Richard Schmitz hatte Reumann am 16. Dezember 1922 davon in Kenntnis gesetzt, dass er die Feuerbestattung in Österreich verbiete. Reumann erklärte dazu in seiner Eröffnungsansprache, er hoffe, „dass die Willensmeinung der Bevölkerung dahin gehen wird, dass die Feuerbestattung zulässig ist". Der von der Bundesregierung angerufene Verfassungsgerichtshof ließ die Feuerbestattung zu.

In der Abteilung I hat sich ein Eichenhain erhalten, der bereits 1649 erwähnt wird (Naturdenkmal). Im Zentrum des Arkadenhofs bewahrt ein kubischer Steinblock die Urne von Bürgermeister Jakob Reumann. In einer Ehrennische wurden 1950 die Urnen dreier bedeutender Kommunalpolitiker des „Roten Wien", Hugo Breitner, Robert Danneberg und Julius Tandler, beigesetzt (für Danneberg, der im Konzentrationslager verstarb, symbolhaft eine leere Urne). Im Urnenhain sind u. a. der Sänger Alfred Piccaver, der Schauspieler Max Pallenberg, der Komponist Alfred Willner, der Röntgenologe Guido Holzknecht, der Schriftsteller Hugo Bettauer, der Theaterdirektor Ben Tiber, die Journalisten Friedrich Austerlitz, Oscar Pollak und Anton Weber, der Sozialpolitiker Ferdinand Hanusch, die Politiker Franz Domes, Matthias Eldersch, Wilhelm Ellenbogen, Franz Honner und Anton Weber sowie der Februarkämpfer Karl Münichreiter bestattet.

Liste der in der Feuerhalle Simmering bestatteten Personen

Im Wien Geschichte Wiki gibt es 242 Einträge von Personen, die hier verbrannt wurden.

BildPersonennameBerufGeburtsdatumSterbedatumGrabstelle
Friedrich AchleitnerArchitekturkritiker
Architekt
Schriftsteller
23 Mai 193027 März 2019Abteilung 1, Ring 1, Gruppe 2, Nummer 22
Hellmut AndicsJournalist
Redakteur
Schriftsteller
25 August 192219 August 1998Abteilung ALI, Nummer 158
HCArtmann.jpgHans Carl ArtmannSchriftsteller
Mundartdichter
Übersetzer
12 Juni 19214 Dezember 2000Abteilung 1, Ring 1, Gruppe 2, Nummer 3
Friedrich Austerlitz.jpgFriedrich AusterlitzJournalist
Politiker
25 April 18625 Juli 1931Abteilung ML, Gruppe 20, Nummer 1G
Rudolf BachmannBildhauer8 Mai 18774 April 1933
Robert BalajthySchauspieler30 Oktober 185510 August 1924
Rosa BarachSchriftstellerin
Erzieherin
15 Mai 184022 Februar 1913
Alois BauerDreher
Metallarbeiter
Beamter
Politiker
14 Oktober 18792 September 1969Abteilung 2, ring 2, Gruppe 8, Nummer 15
Rudolf BednarDrogist
Politiker
20 Mai 192024 Juni 2003Abt. 1, Ring 2, Gruppe 10, Nummer 78
BednarikPorträt.jpgKarl BednarikMaler
Schriftsteller
18 Juli 191514 Januar 2001Abteilung MR, Gruppe 76, Nummer 5
… weitere Ergebnisse

Quellen

Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 294 f.
  • Paulus Ebner: Der Streit um die Feuerbestattung zwischen Katholischer Kirche und Sozialdemokratie : eine Studie zum Kulturkampf in der 1. Republik. Dipl. Univ. Wien. Wien 1989
  • Hans Havelka: Zentralfriedhof. Wien [u. a.]: Jugend & Volk 1989, S. 133 ff.
  • Robert Messner: Die Landstrasse im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südöstlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1978 (Topographie von Alt-Wien, 5), S. 152 f.
  • Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 2002, S. 272-273

Weblinks