Carl Carl

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Daten zur Person
Personenname Carl, Carl
Abweichende Namensform Bernbrunn, Carl Ferdinand
Titel
Geschlecht männlich
PageID 15867
GND
Wikidata
Geburtsdatum 7. November 1789
Geburtsort Krakau
Sterbedatum 14. August 1854
Sterbeort Bad Ischl, Oberösterreich
Beruf Schauspieler, Regisseur, Theaterdirektor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 9.09.2013 durch WIEN1.lanm08w08
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Carl Carl (eigentlich Carl Ferdinand Bernbrunn), * 7. November 1789 Krakau, † 14. August 1854 Bad Ischl, Oberösterreich (laut Sterbebuch des Katholischen Pfarramts St. Nikolaus 65 Jahre alt!), Schauspieler, Regisseur, Theaterdirektor, Gattin Margarete Lang (* 10. September 1788 München, † 16. Juli 1861 Bad Ischl, Oberösterreich), Schauspielerin.

Nach Ausbildung an der Ingenieurakademie trat Carl 1805 in die Armee ein, quittierte (nach Kriegsgefangenschaft 1809) 1810 den Dienst und wurde Schauspieler (Debüt am Theater in der Josefstadt 1810). Carl ging dann ans Isartortheater nach München und wurde später dessen Direktor; er führte Adolf Bäuerles Lokalpossen in München zu Erfolgen.

1826 kehrte er nach Wien zurück, pachtete 1827 das Theater an der Wien und schuf sich hier ein berühmt gewordenes Ensemble (er engagierte den Komiker Wenzel Scholz und gewann 1831 Johann Nestroy als Autor); er führte das Theater (das durch einen Gesellschaftsvertrag mit dem Theater in der Josefstadt verbunden wurde) bis 30. April 1845.

Bereits 1838 erwarb er zu günstigen Bedingungen das Leopoldstädter Theater. 1845 übernahm Pokorny das Theater an der Wien; Carl übersiedelte daraufhin zur Gänze in die Leopoldstadt, ließ das Theater abbrechen und durch August Sicard von Sicardsburg und Eduard van der Nüll einen Neubau errichten (1847), den er als „Carltheater" (siehe Leopoldstädter Theater) eröffnete.

Carls Bedeutung lag weniger in seinen künstlerischen als seinen administrativen Fähigkeiten (kraftvolle Regieführung und Verständnis für die Bedürfnisse seiner Zeit); für seine Verträge (die man nur „Korsarenbriefe" nannte) war er berüchtigt. Als Schauspieler verkörperte Carl beispielsweise den zur Volksfigur gewordenen „Staberl".

Er trug wesentlich Zum Verfall des Wiener Volksstücks bei. Trotz wechselhafter geschäftlicher Erfolge hinterließ Carl ein Vermögen von rund 700.000 Gulden und neben anderen Häusern in Hietzing auch das Haus Gloriettegasse 29; da der Ankauf durch die Einnahmen ermöglicht worden sein soll, die Carl durch Nestroys Erfolgsstück „Lumpazivagabundus" erzielte, hielt sich im Volksmund die Bezeichnung „Lumpazivilla".

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, Reg.
  • Adolf Bäuerle, Direktor Carl. 1836
  • F. Kaiser: Theaterdirektor Carl. 1854
  • J. Kolarsky: Direktor Carl Carl. Diss. Univ. Wien 1926
  • Holzer: Vorstadtbühnen, S. 57 ff.
  • Erwin Heinzel: Kulturgeschichte, S. 59
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  • Karl Glossy: Theatergeschichtliche Ausstellung der Stadt Wien 1892. Wien: Verlag der Bibliothek und des historischen Museums der Stadt Wien 1892, S. 122 f.
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 192
  • Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Wien: Österr. Bundesverlag 1925 l, 327,347;
  • Felix Czeike: XIII. Hietzing. Mit ausführlicher Beschreibung, Karten- und Grundrißskizzen von Schönbrunn. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 13), S. 13 f.