Casa piccola

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Dominik Casapiccola
Einlagezahl
Architekt Theodor Bach, Carl Schumann
Prominente Bewohner
PageID 16423
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 30.10.2013 durch WIEN1.lanm08w15
  • 6., Mariahilfer Straße 1a

Derzeit wurden noch keine Konskriptionsnummer zu diesem Bauwerk erfasst!

Die Karte wird geladen …

48° 12' 8.03" N, 16° 21' 41.17" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Casa piccola (6, Mariahilfer Straße 1b; ursprünglich Vorbau des Hauses) wurde ein kleines Häuschen genannt, welches (am äußeren Rand des Glacis liegend) dem ersten linksseitig gelegenen Haus auf der späteren Mariahilfer Straße vorgebaut war.

1809 war hier während der Beschießung der Stadt (10./11. Mai) Napoleons Kriegsrat versammelt. 1830 richtete hier Dominik Casapiccola ein elegantes Kaffeehaus ein, das 1837 durch einen Umbau vergrößert wurde.

Hier hielten die in Wien weilenden Carbonari ihre Versammlungen ab; das Kaffeehaus war auch bei Offizieren beliebt, die sich hier in Zivil einfanden. Das Kaffeehaus wurde schließlich in den Neubau des Hauses übertragen (1895/1896 als Wohn- und Geschäftshaus durch die Wiener Baugesellschaft nach Plänen von Theodor Bach und Carl Schumann errichtet; Cafétier 1896-1927 Karl Obertimpfler [Tochter Lina, Gatte Adolf Loos; Sohn Karl Forest, Schauspieler]); neben Schauspielern verkehrten hier auch Egon Friedell und Peter Altenberg.

1928 ließ Lina Schöner das Cafe von Carl Witzmann neu einrichten. 1962 wurde es aufgelassen und machte der Filiale eines Schuhgeschäfts Platz; vom Interieur wurde einiges belassen, doch erfolgte 1984/1985 nach Plänen von Boris Podrecca eine Umgestaltung.

Im Haus befand sich jahrzehntelang auch der international bekannte Modesalon der Schwestern Emilie, Helene und Paula Flöge, die, der Klimt-Ära entstammend, Kleider im Stil der Wiener Werkstätte erzeugten (Emilie Flöge war mit Klimt befreundet).

Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 193, 198
  • Elfriede Faber: Wien in alten Ansichtskarten. Band 6/7, S. 45
  • Bartel F. Sinhuber: Zu Gast im alten Wien. 1989, S. 104 f.
  • Gustav Gugitz: Das Wiener Kaffeehaus. Ein Stück Kultur- und Lokalgeschichte. Wien: Dt. Verlag für Jugend und Volk 1940, Reg.
  • Ernest Blaschek [Hg.]: Mariahilf einst und jetzt. Wien [u.a.]: Gerlach & Wiedling 1926 (Wiener Heimatbücher), S. 143 f.
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1895]). Cosenza: Brenner 1967, Band 3, S. 310 ff.
  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien 112 (Emilie Flöge und Gustav Klimt)
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 153