Gustav Mahler

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Mahler, Gustav
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 21767
GND
Wikidata
Geburtsdatum 7. Juli 1860
Geburtsort Kalischt, Mähren
Sterbedatum 18. Mai 1911
Sterbeort Wien
Beruf Dirigent, Komponist, Operndirektor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 11.08.2014 durch WIEN1.lanm09mur
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Friedhof Grinzing;
  • 9., Mariannengasse 20 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Direktor der Budapester Oper (1888 bis 1891)
  • Direktor der Wiener Hofoper (1897 bis 1907)

Mahler Gustav, * 7. Juli 1860 Kalischt, Mähren (Kalištê, Tschechische Republik), † 18. Mai 1911 Wien 9, Mariannengasse 20 (Grinzinger Friedhof, Grab 6/7/1 [Inobhutnahme ehrenhalber]), Dirigent, Komponist, Operndirektor, Gattin (9. März 1902 Karlskirche [1902 Übertritt zum katholischen Glauben]; Trauzeugen Carl Moll und Arnold Rosé) Alma Maria Schindler (Alma Mahler-Werfel). Besuchte das Gymnasium in Iglau (Debüt als Pianist 1871), ging dann nach Prag und Wien (am Konservatorium 1875-1878 Schüler von R. Fuchs, Krenn und Epstein), dann Studium an der Universität Wien und Unterricht bei Anton Bruckner (mit dem er auch befreundet war). Nach zahlreiche Engagements in Deutschland (unter anderem 1883-1885 Musikdirektor in Kassel), Prag (1885) und Budapest (1888-1891 Operndirektor), bei denen sich die überragenden Dirigentenqualitäten Mahlers immer überzeugender offenbarten, erfolgte im April 1897 (nach Tätigkeit am Hamburger Stadttheater 1891-1896) seine Berufung zum Direktor der Wiener Hofoper. Sie brachte dem Haus am Ring eine Serie kaum überbietbarer Höchstleistungen. 1898-1901 leitete Mahler auch die Philharmonische Konzerte. Schon die ersten von ihm an der Hofoper dirigierten Aufführungen („Lohengrin" und „Der fliegende Holländer") wurden vom Publikum begeistert aufgenommen. Mahlers Vorliebe galt den Werken Richard Wagners, die er erstmals strichlos aufführte, aber auch Mozarts Opern standen häufig auf dem Spielplan. Gemeinsam mit seinem kongenialen Partner, dem Maler Alfred Roller als Bühnenbildner, erarbeitete er musikalisch und szenisch erstklassige Aufführungen. Dass er ein „universeller" Musiker war, beweist das umfangreiche Repertoire während seiner Direktionszeit, die als die goldene Zeit des Wiener Opernlebens gilt. 1907 wurde der Vertrag nach verschiedenen Zwistigkeiten gelöst, Mahler ging an die Metropolitan Opera New York. Bis dahin hatte er schon die Leitung der New Yorker Philharmonischen Gesellschaft innegehabt. Seine angegriffene Gesundheit zwang ihn allerdings 1911, nach Wien zurückzukehren, wo er kurze Zeit später starb. Mahlers Jugendwerken und Opernskizzen (unter anderem „Argonauten") folgten 1880 das Chorwerk „Das klagende Lied", 1888 die 1. Symphonie in D-Dur und bis 1909 die 2. bis 9. Symphonie (besonders bekannt die in München uraufgeführte 8., die „Symphonie der Tausend"), die 10. Symphonie blieb unvollendet. Neben vielen anderen entstanden 1884 „Lieder eines fahrenden Gesellen", 1892-1895 die ersten zwölf Lieder aus „Des Knaben Wunderhorn" (insgesamt 24) sowie 1901-1904 die „Kindertotenlieder". Die Krönung seines Werks war 1908 „Das Lied von der Erde". Wohnte 1898-1909 3, Rennweg 5. Mahlerbüste (Foyer der Staatsoper; von Auguste Rodin); Gedenktafel (3, Konzerthaus); 500-Schilling-Münze (1992); Gustav-Mahler-Ehrenmedaille; Mahlerstraße.

Literatur

  • Carl Dahlhaus / Hans Heinrich Eggebrecht [Hg.]: Brockhaus-Riemann-Musiklexikon. Mainz [u.a.]: Schott 1989
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935. Band 13
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. Mainz: Schott 1959-1961
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 3: Der Parlamentarismus und die modernen Republiken. Wien / München: Jugend & Volk 1974, S. 125 ff.
  • Kurt Blaukopf: Gustav Mahler. 1968
  • Bruno Walter: Gustav Mahler. 1957
  • Herta Blaukopf: Gustav Mahler, Komponist und Operndirektor. In: Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien 1959-2003 (Katalog 93), S. 162 ff, 167
  • Gustav Mahler und seine Zeit. Katalog Wiener Festwoche. 1960
  • Anton Neumayr: Musik & Medizin 3. 1991, S. 191 ff.
  • Erwin Ratz: Persönlichkeit und Werk, Gustav Mahler zum 100. Geburtstag. In: Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ). Wien [u.a.]: Böhlau 1960, (ÖMZ 15) S. 282 ff.
  • Hermann Ullrich: Gustav Mahler und Wien im Wandel der Zeiten. In: ebda., S. 297 ff.
  • Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, Register
  • Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier der Wiener Staatsoper 1969, S. 88f.
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969, S. 63 ff. und Register
  • Helmut Kretschmer: Wiener Musikergedenkstätten. Wien: Jugend & Volk ²1990, S. 71 ff.
  • Zdenko von Kraft: Wien's berühmte Zaungäste . Graz-Stuttgart 1978, S. 177 ff.
  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien 1959-2003 (Katalog 93), S. 162 ff.
  • Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 371