Ladislaus Postumus

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Daten zur Person
Personenname Ladislaus
Abweichende Namensform Ladislaus Postumus
Titel
Geschlecht männlich
PageID 26723
GND
Wikidata
Geburtsdatum 2. Februar 1440 JL
Geburtsort Komorn (Komarom, Ungarn)
Sterbedatum 23. November 1457 JL
Sterbeort Prag
Beruf König
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 28.07.2014 durch WIEN1.lanm09eic
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Veitsdom, Gruft

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Ladislaus Postumus (lateinisch „der Nachgeborene"), * 22. Februar 1440 Komorn (Komarom, Ungarn), † 23. November 1457 Prag (Veitsdom, Gruft), König. Sohn Albrechts V. (als römisch-deutscher Kaiser II.), von dem er die Herrschaftsansprüche im Herzogtum Österreich unter und ob der Enns sowie in den Königreichen Böhmen und Ungarn erbte. Am 15. April 1440 wird er mit der (von Helene Kottanner aus Visegrad entführten) Stephanskrone zum König von Ungarn gekrönt (ein Teil der ungarischen Magnaten wählte den polnischen Prinzen Wladislaw; nach dessen Tod [1444] wird Ladislaus in Ungarn anerkannt). In Österreich war sein Anspruch unbestritten, in Böhmen zunächst nur theoretisch. Die Vormundschaft über Ladislaus führte in Österreich bis 1452 sein Onkel Friedrich III., in Böhmen Georg von Podiebrad, in Ungarn János Hunyady. 1451/1452 nahm Friedrich Ladislaus zu seiner Kaiserkrönung nach Rom mit; währenddessen verbündeten sich die Landstände Österreichs (darunter auch die Stadt Wien), Böhmens und Ungarns und erzwangen nach Friedrichs Rückkehr am 4. September 1452 die Entlassung des Ladislaus aus der Vormundschaft (Laßlaturm). Ladislaus residierte nun abwechselnd in Wien, Prag (Krönung zum König von Böhmen am 29. Oktober 1453) und Ofen; im Einfluß auf ihn rivalisieren in Österreicher mit Podiebrad und Hunyady Ulrich von Eitzing und sein Onkel Graf Ulrich II. von Cilli (die Auseinandersetzungen zwischen letzteren spalten das Wiener Bürgertum, Wolfgang Holzer und Jakob Starch kommen vorübergehend in Haft). Nach Hunyadys Tod (11. August 1456) und Cillis Ermordung (9. November 1456) durch Hunyadys älteren Sohn Ladislaus (den Ladislaus am 16. März 1457 hinrichten läßt, während er dessen jüngeren Bruder Matthias Corvinus gefangenhält) verstärkt sich die Position des Ladislaus. Seine 1456 eingeleitete Heirat mit Madeleine, Tochter Karls VII. von Frankreich, kommt infolge des plötzlichen Todes Ladislaus' (akute Leukämie, keine Vergiftung durch Podiebrad) nicht mehr zustande. Mit Ladislaus erlosch die Albertinische Linie der Habsburger; in Österreich ging die Herrschaft an Friedrich III. und dessen Bruder Albrecht VI. über, in Böhmen an Podiebrad und in Ungarn an Matthias Corvinus.

Literatur

  • Brigitte Hamann [Hg.]: Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Wien: Ueberreuter 1988
  • Richard Reifenscheid: Die Habsburger in Lebensbildern. 1982, S 69
  • Karl Schalk: Aus der Zeit des österreichischen Faustrechts 1440-1463. 1919
  • Richard Perger: Wolfgang Holzer. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien. Band 41, 1985, S. 7 ff
  • Richard Perger: Das verschollene Porträt des Ladislaus Postumus im Wiener Stephansdom. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege. Hg. vom Österreichischen Bundesdenkmalamt. Horn/Wien: Berger / Wien/München: Schroll 1952 - lfd. 35 (1981), S. 85 ff.