Marie Geistinger

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Daten zur Person
Personenname
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht
PageID 16741
GND
Wikidata
Geburtsdatum 26. Juli 1833
Geburtsort
Sterbedatum 29. September 1903
Sterbeort
Beruf
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 11.09.2013 durch WIEN1.lanm08w10


  • 6., Getreidemarkt 1 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Geistinger Marie, * 26. Juli 1833 Graz, † 29. September 1903 Klagenfurt (Wiener Zentralfriedhof, Ehrengrab Grab 32A, Nummer 18; Grabdenkmal von Joseph Kassin, 1907), Schauspielerin, Sängerin, Gatte Kormann, Tochter des russischen Hofschauspielerehepaars Nikolaus und Charlotte Geistinger, Enkelin des Braunschweiger Hofschauspielers Karl Gassmann. Sie erhielt in Wien eine gründliche schauspielerische, und (bei K. M. Wolf) musikalische Ausbildung, trat in Graz schon 1844 in Kinderrollen auf und debütierte am 10. August 1850 im Max Schwaiger'schen Volkstheater in München als Klärchen im „Verräter" und als Röschen im Lustspiel „Das bin ich". 1852 spielte sie im Theater in der Josefstadt, 1854 im Friedrich-Wilhelmstädter-Theater in Berlin, danach in Hamburg, Riga und am Viktoria-Theater in Berlin. Friedrich Strampfer holte sie ans Theater an der Wien, wo sie am 17. März 1865 als „Schöne Helena" mit großem Erfolg debütierte. Geistinger, die das damalige junonische Frauenideal verkörperte, war so vielseitig künstlerisch begabt, daß sie nicht nur zur „Königin der Operette", sondern auch zur gefeierten Volksschauspielerin (unter anderem in „Meineidbauer", „Pfarrer von Kirchfeld" und „Kreuzel- Schreiber") und Tragödin (in den Rollen der Maria Stuart, Medea, Iphigenie, Elisabeth, Sappho) wurde. Nach Strampfers Abgang übernahm sie mit Maximilian Steiner am 1. August 1869 die Direktion des Theaters an der Wien, die sie trotz großer künstlerischer Erfolge am 15. Mai 1875 wegen finanzieller Verluste zurücklegen mußte. Während dieser Zeit wohnte sie in 6, Getreidemarkt 1. 1876 gab sie Gastspiele am Theater an der Wien und am Stadttheater. Es folgte ein dreijähriges Engagement in Leipzig, wo sie sowohl in tragenden Rollen als auch in Operetten auftrat. Von 1881-1884 absolvierte sie insgesamt sieben Tourneen in Amerika. Nach Gastspielen an verschiedenen deutschsprachigen Bühnen beschloß sie ihre künstlerische Laufbahn am 29. März 1888 als „Therese Krones" am Belle-Alliance-Theater. Am 17. April 1888 stand sie in Ödenburg zum letzten Mal auf der Bühne. Den Lebensabend verbrachte sie in ihrem an Kunstschätzen reichen Klagenfurter Heim in finanziell gesicherten Verhältnissen.Geistingergasse.

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Wilhelm Kosch: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Band 1. Bern: Francke 1949
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Herwig Rischbieter [Hg.]: Theater-Lexikon. Zürich: Orell Füssli 1983
  • Emil Pirchan: Marie Geistinger. Die Königin der Operette. 1947
  • Rudolf Holzer: Die Wiener Vorstadtbühnen. 1951, S. 254 f.
  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien 1959-2003 30, S. 68
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 193, 200
  • Karl Glossy: Theatergeschichtliche Ausstellung der Stadt Wien 1892. Wien: Verlag der Bibliothek und des historischen Museums der Stadt Wien 1892, S. 183
  • Das Josefstädter Heimatmuseum. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 1959-1969, S. 2, 8
  • Carinthia I. Heft 140. 1950, S. 900 ff.
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 84
  • Neue Freie Presse. Wien 1864-1939, 30.09.1903, 01. 10. 1903