Adolf Heider
Adolf Heider, * 25. August 1858 Wien, † 26. Dezember 1893 Wien 9, Liechtensteinstraße 47 (Hietzinger Friedhof), Hygieniker, Sohn des Moriz Heider. Nach Studium an den Universitäten Wien und Straßburg (Dr. med. univ. 1883, Wien) wurde Heider Operationszögling an der II. Chirurgischen Universitäts-Klinik unter Theodor Billroth, wandte sich dann aber theoretischen Studien zu und arbeitete mehrere Jahre im Laboratorium des medizinischen Chemikers Ernst Ludwig. Ab 1889 war Heider Assistent am Hygienischen Institut der Universität Wien unter Max von Gruber, bei dem er sich 1893 habilitierte. Zusätzlich wirkte er ab Anfang 1893 als Lehrer der Schulhygiene an der Lehrerinnenbildungsanstalt des k. k. Civil-Mädchenpensionats.
Seine wissenschaftlichen Untersuchungen galten vor allem dem Wasser des Donaukanals und der Donau, deren Verunreinigung durch Abwässer er eingehend studierte. In seiner Abhandlung „Ueber die Wirksamkeit der Desinfektionsmittel bei erhöhter Temperatur" wies er nach, dass Sicherheit und Raschheit der chemischen Desinfektion durch Anwendung heißer Lösungen außerordentlich gesteigert werden können; diese Erkenntnis hatte große praktische Bedeutung.
Literatur
- Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow 1889-1892
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Wiener klinische Wochenschrift 7 (1894), S. 17
- Die Feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr 1894/1895. Wien: Selbstverlag der Universität 1894, S. 17