Albrecht von Roretz, * 19. Dezember 1846 Wien, † 20. Juli 1884 Obersievering , Arzt,
Biografie
Albrecht von Roretz studierte von 1866 bis 1872 an der Universität Wien Medizin und arbeitete 1873/1874 in der Niederösterreichischen Landesirrenanstalt (9., Lazarettgasse 14), kündigte jedoch aus gesundheitlichen Gründen (akuter Gelenksrheumatismus).
Er begleitete seinen Onkel Roretz von Schäffer, der zum Generalkonsul in Shanghai ernannt worden war, auf eigene Kosten nach Ostasien, wobei er Aufträge von wissenschaftlichen Instituten (Zoologie, Botanik, Ethnographie, Geographie, vergleichende Anatomie) übernahm; das Außenministerium erteilte ihm auf Ersuchen das Recht, den Titel "k. und k. Consulatsarzt" zu führen. Über die USA traf er im November 1874 in Japan ein (Reiseberichte; Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft 1875/1876), fuhr weiter nach Shanghai, kehrte jedoch nach Japan zurück und arbeitete dort bis 1882 in medizinischer Funktion. Roretz steht als Pionier der Medizin in Japan noch heute in hohem Ansehen (Denkmal in Yamagata [wo er Professor und stellvertretender Spitalsdirektor gewesen war], 1970; Gedenkraum im Museum Yamagata).
Seine Gattin (9. März 1884) war Olga.
In der Stadt Horn erinnert eine Dr.-Albrecht-Roretz-Straße an den Mediziner.
Literatur
- Erich Rabl: Albrecht von Roretz. In: Horner Kalender 120 (1991), S. 21 ff.
- Erich Rabl: Dr. Albrecht von Roretz, ein österreichischer Arzt in Japan. In: Gedenkschrift „Höbarth zum 30. Todestag" (Horn 1982), S. 49 ff.
Albrecht von Roretz im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.