Annagasse 9
48° 12' 14.93" N, 16° 22' 22.67" E zur Karte im Wien Kulturgut
1., Annagasse 9 (Konskriptionsnummer 986).
Die erste urkundliche Nennung eines Hauses auf diesem Grundstück stammt aus dem Jahr 1440. 1476 wurde dieses vom Apotheker Konrad Reutter erworben, der testamentarisch verfügte, dass sein Haus in der damaligen Pippingerstraße (heute Annagasse) nach dem Tod seiner Gattin zu verkaufen sei und der Erlös in vier Teile zu teilen sei. Diese sollten dem Bürgerspital vor dem Kärntnertor zur Besserung der Pfründe der Armen und Bedürftigen, dem Kloster St. Jakob auf der Hülben, den Augustinern zum Bau ihres Klosters und dem Pilgramhaus (ebenfalls zum Bau) zufallen. Dem wurde 1503 entsprochen und das Gebäude an den Ratsherrn Wolfgang Rieder verkauft. Nach 1551 wurde das Haus, zu dem auch ein Stadel und ein Garten gehörten, nicht mehr im Grundbuch verzeichnet. 1587 muss es noch existiert haben, dürfte aber bald danach zur Vergrößerung des Schärffenbergschen Freihauses (siehe Haus B im Artikel Ursulinenkloster) herangezogen worden sein. Dieses kam 1663 in den Besitz des Ursulinenklosters, die das Haus Stadt 986 (Annagasse 9) als Zinshaus nutzten. 1705 wurde das heutige Gebäude (Grundfläche: 501 Quadratmeter) errichtet, das seit den 1960er Jahren der Universität für Musik und Darstellende Kunst dient.
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 2. Teil. Wien ²1956 (Manuskript im WStLA), S. 302 und 317 f.