Avenuen
Ende 19. und Anfang 20. Jahrhundert setzten nach der weitgehenden Vollendung der Ringstraße und beeinflußt durch das Pariser Vorbild in der Innenstadt und in den inneren Bezirken Planungen ein, die zur Errichtung geradliniger Prachtstraßen führen sollten. In der Innenstadt plante man sternförmig zum Stephansplatz Durchbrüche, die jedoch nicht realisiert wurden; sie hätten (besonders im Stubenviertel) wertvolle mittelalterliche Bauwerke vernichtet. Andere baulich aufgewertete Achsen waren entlang des Donaukanals (Franz-Josefs-Kai) und beiderseits des (eingewölbten) Wienflusses (Wienzeile) geplant; am Franz-Josefs-Kai ging der Baubestand größtenteils während des Zweiten Weltkriegs verloren, beiderseits des Wienflusses (vor allem am linken Flußufer in der Gegend des Naschmarkts) wurde die Verbauung durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen, doch hat sich wertvolle Bausubstanz erhalten. Beiderseits des Wiener Neustädter Kanals sollte ebenfalls eine derartige Prachtstraße entstehen, doch kam auch hier die Ausführung ins Stocken (Avenue-Hof).
Literatur
- Karlheinz Roschitz: Das Wiental. Wien: Jugend und Volk 1983
- Karlheinz Roschitz / Matthias Cremer: Donaukanal. Linien einer Stadtlandschaf. Wien: Edition Tusch 1986
- Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 123