Deutscher Klub
Deutscher Klub, 1908 in Wien von Alldeutschen gegründeter Verein, der in der Ersten Republik ein gesellschaftliches und geistiges Zentrum der deutschnationalen Bewegung war. 1932-1937 und 1938/1939 vom ehemaligen Feldmarschalleutnant Carl Bardolff geleitet, richtete der Deutsche Klub seine Tätigkeit vor allem gegen die Versuche der Regierung Dollfuß, zu Deutschland auf Distanz zu gehen. Im Herbst 1934 amtlich gesperrt, wurde er über Vermittlung von Edmund Glaise-Horstenau nach wenigen Monaten wieder zugelassen und entwickelte sich zu einer der Tarnorganisationen der illegalen Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei. Nach der Annexion Österreichs wurde Bardolff, der auch Obmann des Verbands deutschvölkischer Vereine gewesen war, zum SA-Obergruppenführer ernannt. Sein Nachfolger als Obmann des Deutschen Klubs war 1937/1938 beziehungsweise ab Oktober 1939 Hofrat Dr. Alfons Langer. 200 Mitglieder des Deutschen Klubs beteiligten sich am 11. März 1938 am SA-Aufmarsch vor dem Bundeskanzleramt. Der Deutsche Klub, der seinen Sitz in der Hofburg hatte, wurde 1939 aufgelöst.