Emil Schindler

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Eingang Gerichtsgebäude Riemergasse (um 1940)
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Schindler, Emil
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. jur.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  369411
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 9. August 1874
GeburtsortOrt der Geburt Würbenthal (Vrbno pod Pradedem, Tschechische Republik)
SterbedatumSterbedatum 3. Mai 1959
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Jurist, Richter
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 14.10.2024 durch WIEN1.lanm08tau
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes Riemergasse-nszeit.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Eingang Gerichtsgebäude Riemergasse (um 1940)
  • 14., Rosentalgasse 6 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Präsident des Handelsgerichts (1938 bis 1939)

Emil Schindler, * 9. August 1874 in Würbenthal (Schlesien), † 3. Mai 1959 in Wien, Jurist, Richter und von 1938 bis 1939 Präsident des Handelsgerichts Wien.

Biografie

Nach seinem Studium wurde Schindler Ende 1897 zum Auskultanten für den Sprengel des Oberlandesgerichtes Brünn ernannt. Im Juli 1898 erfolgte die Versetzung in den Sprengel des Oberlandesgerichts Wien. 1901 wird er Gerichtsadjunkt in Aspang, 1904 in Schwechat. Mit 3. April 1906 wurde er zum Landesgericht Wien versetzt. Am 19. Mai 1908 wurde Schindler zum Gerichtssekretär beim Landesgericht Wien ernannt, am 1. August 1917 zum Landesgerichtsrat beim Landesgericht Wien und am 1. Juli 1920 zum Oberlandesgerichtsrat ebendort. 1921 wurde er Vorsteher des Bezirksgerichts Rudolfsheim. Nach dessen Vereinigung mit dem Bezirksgericht Fünfhaus am 15. Oktober 1922 wurde Schindler mit Entschließung des Bundespräsidenten vom 21. Dezember 1923 zum Vorsteher des Bezirksgerichts Hietzing ernannt. Am 21. August 1929 wurde er zum Präsidenten des Kreisgerichts Wiener Neustadt.

Schindler setzte sich 1933 aktiv gegen die Verfolgung national gesinnter Beamter ein. Nachdem er 1934 aufgrund seiner NS-Gesinnung pensioniert worden war, wurde er nach dem Anschluss an Hitlerdeutschland am 8. Juni 1938 mit der Leitung des Handelsgerichts Wien betraut. Mit der Vereinigung aller Wiener Gerichtshöfe der 1. Instanz zum Landesgericht Wien am 1. Mai 1939 bestand auch das Handelsgericht nicht mehr. Am 31. August 1939 trat Schindler seinen Ruhestand an und zog zurück in seine Heimatstadt Würbenthal. Am 28. September 1946 kehrte er nach Österreich zurück und lebte fortan in Wien, wo er am 3. Mai 1959 verstarb.

Emil Schindler versicherte eidesstättig, dass er in der Zeit vom 1. Juli 1933 bis 13. März 1938 weder der NSDAP noch einer ihrer Gliederungen angehört hatte. Im Juni 1938 habe er sich zur NSDAP angemeldet, seine Aufnahme in die Partei sei aber zunächst abgelehnt worden. Nach seinen Angaben sei er erst im Jahr 1942 in die Partei aufgenommen worden. Ein Verfahren vor der Sonderkommission wurde vermutlich aufgrund des Nationalsozialistengesetzes 1947 eingestellt.

Literatur

  • Alfred Waldstätten: Die Präsidenten des Handelsgerichts Wien 1850–2015. Wien: Bundesministerium für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz 2019