Ernst Epstein

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Epstein, Ernst
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  42355
GNDGemeindsame Normdatei 124135900
Wikidata Q1324710
GeburtsdatumDatum der Geburt 4. Jänner 1881
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 21. Mai 1938
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Architekt, Baumeister
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Adolf Loos (Portal), Karl Kraus (Portal)
RessourceUrsprüngliche Ressource 
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
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Letzte Änderung am 6.03.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung  31. Mai 1938
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Alter Israelitischer Friedhof
Grabstelle Gruppe 19, Reihe 2, Nummer 95

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Ernst Epstein, * 4. Jänner 1881 Wien, † 21. Mai 1938 Wien, Architekt und Baumeister.

Biografie

Sohn eines jüdischen Unternehmers, maturierte er 1900 an der Staatsgewerbeschule. Nach mehreren Praxisjahren absolvierte er 1906 die Baumeisterprüfung. Epstein gründete ein eigenes Baumeisterbüro, das er überaus erfolgreich führte. 1924 schloss er die Ehe mit Melanie Hugel, geborene König. Die Ehe blieb kinderlos.

Sein architektonisches Schaffen, das stilistisch sehr vielfältig ist, umfasste Privat- und Geschäftshäuser (Römerhof, Paulanerhof) sowie mehrere Industrieobjekte (Bothe & Ehrmann, Kapsch, Strickwarenfabrik Glaser, Textilfabrik Bernhard Altmann) in Wien. Insgesamt konnte Ernst Epstein rund 100 Gebäude in Wien errichten, von welchen die meisten erhalten geblieben sind. Seine Bauten greifen zum Teil den sezessionistischen, neoklassizistischen oder in einigen Fällen sogar biedermeierlichen Formenkanon auf, wobei Epstein stets auf harmonische Durchbildung des gesamten Baues und eine ästhetische Rezeption der Umgebungsbauten anstrebt.

1909 wurde er von Leopold Goldmann und Emanuel Aufricht, den Inhabern der Firma Goldman & Salatsch gemeinsam mit Adolf Loos und sieben anderen Architekten zu einem beschränkten Wettbewerb für die Errichtung eines neuen Geschäftshauses eingeladen. Obwohl Loos anfangs ablehnte, konnte er letztlich zur Planverfassung bewogen werden. Ernst Epstein stand ihm als Mitarbeiter und Bauführer zur Seite. Zeitgleich entstand, ausgelöst durch die vertragliche Bindung von Loos und Ernst Epstein, das Wohnhaus für Leopold Goldmann in der Hardtgasse

Obwohl Ernst Epstein selbst keinen Anteil an der Errichtung von Wohnhausanlagen der Gemeinde Wien in der Zeit des Roten Wien hatte, so rezipierte er diese Bauten sehr wohl in seinen späten Miethäusern.

Ernst Epstein verkehrte in einem ähnlichen künstlerischen Freundes- und Bekanntenkreis wie sein Cousin Karl Kraus und seine Cousine Marie Turnowsky, zu dem auch Adolf Loos zählte.

Am Tag nach der Einführung der "Nürnberger Rassengesetze" schied er durch Selbstmord aus dem Leben. Die nationalsozialistische Stadtverwaltung ordnete die Beisetzung seines Leichnams auf dem israelitischen Teil des Zentralfriedhofes an, trotzdem Epstein schon 1903 aus der Kultusgemeinde ausgetreten war. Er hinterließ ein beträchtliches Privatvermögen von rund 800.000 Reichsmark, welches er seinen Brüdern hinterließ. Da diese bis zur endgültigen Abwicklung der Verlassenschaft im Jahr 1941 vor den Nazis bereits ins Ausland geflohen waren, konnten diese höchstwahrscheinlich nicht in ihr Erbe eintreten.

Das Jüdische Museum Wien widmete 2002 dem Architekten eine umfassende Ausstellung sowie einen Begleitband.

Quellen

Literatur

  • Karlheinz Gruber, Sabine Höller-Alber, Markus Kristan: Ernst Epstein. 1881-1938. Wien: Holzhausen 2002
  • Ursula Prokop: Zum jüdischen Erbe in der Wiener Architektur. Der Beitrag jüdischer ArchitektInnen am Wiener Baugeschehen 1868-1938. Wien/Köln/Weimar: Böhlau Verlag 2016
  • Architektenlexikon: Ernst Epstein
  • Wikipedia: Ernst Epstein


Ernst Epstein im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks