Franz Gastell
Gastell Franz, * 21. Februar 1840 Schwanheim bei Frankfurt am Main, † ? Rom (?), Bildhauer, Sohn eines Bildhauers. Studium ab 1858 an der Wiener Akademie der bildenden Künste und 1865-1867 an der Dresdner Akademie (bei Ernst Hähnel), wo er 1866/1867 Gipsgruppen und 1869 Medaillenbildnisse ausstellte. Danach ließ er sich in Wien nieder und schuf hier monumentalen Schmuck für Ringstraßenbauten, darunter für das Kunsthistorische Museum allegorischer Figuren für die den Tambour umgebenden Tabernakel (Begabung, Begeisterung, Mäßigung, Willenskraft) und Balustraden- und Nischenfiguren sowie (ab 1882) für das Parlament die allegorischen Figuren „Wald" und „Bergbau" auf der Attika, Reliefs „Religion" und „Philosophie" an den Postamenten der Quadrigen. 1882 beendete er das Modell zum Rathausmann, 1883 schuf er die allegorischen Skulpturen „Stärke" und „Gerechtigkeit" beiderseits des Haupteingangs unter dem Rathausturm. Später lebte Gastell in Rom.
Literatur
- Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
- Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner 1972, Register