Franz Karl Mayerhofer
Franz Karl Mayerhofer, * 27. Dezember 1822 Wien, † 3. Oktober 1874 Dornbach, Jurist, Kommunalpolitiker.
Biografie
Mayerhofer war der Sohn des bürgerlichen Handelsmanns Anton Mayerhofer und dessen Gattin Eleonore. Er studierte wahrscheinlich an der Universität Wien (Dr. jur. 1846), ließ sich als Rechtsanwalt nieder, musste aber 1848 (nach dem Tod seines Bruders) die Leitung des väterlichen Geschäfts übernehmen. 1848 wurde er in den Gemeinderat gewählt, zog sich aber während des Neoabsolutismus aus der Politik zurück.
1858 wurde er in die Niederösterreichische Handelskammer berufen. 1861 wurde er neuerlich in den Gemeinderat gewählt und war in der Finanz- und Rechtssektion tätig. Über seinen Antrag wurden Kommissionen für die Stadterweiterung und für die Lösung der Genossenschaftsfrage gebildet. Am 28. April 1863 wurde Mayerhofer als Mitglied der Mittelpartei zum zweiten Bürgermeister-Stellvertreter gewählt (er war damals Mitglied der Niederösterreichischen Handelskammer (1862 bis 1873 Obmann der ersten Sektion) und Verwaltungsrat der Creditanstalt [1866 Präsident].
864 wurde er auch Verwaltungsrat der Handelsakademie. 1866 setzte er sich im Gemeinderat für den Bau der ersten Hochquellenleitung ein. Am 27. März 1868 legte er sein Mandat als Gemeinderat und Bürgermeister-Stellvertreter aus Geschäfts- und Gesundheitsrücksichten (möglicherweise jedoch unter dem Druck von Julius Newald) nieder. 1866 wurde er von der Handelskammer in den niederösterreichischen Landtag, 1869 von diesem ins Abgeordnetenhaus entsandt. Orden der Eisernen Krone III. Klasse (1868).
Er wohnte in der 1., Bäckerstraße 7) und war verheiratet mit Bertha (*1829 Wien). 1
Literatur
- Felix Czeike: Das Wiener Vizebürgermeisteramt und seine Vertreter (1783-1890). Ein Beitrag zur Verwaltungsgeschichte [Teil 4]. In: Handbuch der Stadt Wien 96 (1981/1982). Wien: Verlag für Jugend und Volk 1981, S. II/24
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.