Friedrich Ludwig Schröder
Friedrich Ludwig Schröder, * 3. November 1744 Schwerin, † 3. September 1816 Reutlingen, Schauspieler, Theaterdirektor.
Biografie
Schröder war der Sohn der Schauspielerin Sophie Charlotte Schröder. Am Beginn seiner Laufbahn war er Tänzer, wandte sich von diesem Beruf jedoch 1778 ab. Er war 1771 bis 1780 Direktor des Hamburger Theaters, 1780 bis 1785 Direktor des Burgtheaters (an das er auch als Charakterschauspieler engagiert war) und 1785 bis 1798 Direktor des Hamburger Theaters. Schröder, der die realistische Schauspielkunst begründete (größter Menschendarsteller des deutschsprachigen Raums im 18. Jahrhundert), wurde trotz der Kürze seiner Anwesenheit für den Stil des Burgtheaters von ausschlaggebender Bedeutung. Er wandte sich gegen die noch vorherrschende barocke Gespreiztheit, gegen den noch vorherrschenden französischen Stil und gegen Posse und Sensationsrührstück. Schröder war auch einer der bedeutendsten Reformatoren der Freimaurerei, außerdem Bühnendichter (seine Bearbeitung von Shakespeares "König Lear" erlebte im Burgtheater am 29. Jänner 1780 die Erstaufführung). Hofschauspieler.
Literatur
- Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, Register
- Herwig Rischbieter [Hg.]: Theater-Lexikon. Zürich: Orell Füssli 1983
- Österreich zur Zeit Kaiser Josephs II. Mitregent Kaiserin Maria Theresias, Kaiser und Landesfürst. Katalog zur Niederösterreichischen Landesausstellung, Stift Melk, 29. März - 2. November 1980]. Wien: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung 1980 (Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums, N.F. 95), S. 641
- Wilhelm Deutschmann [Bearb.]: Wiener Theater. Wien: Eigenverlag 1971 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 30), S. 16, S. 34, S. 39 f.
- Katalog Europäische Theaterausstellung. Wien: Frick 1955, Katalognummer 128
Friedrich Ludwig Schröder im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.