Fritz Lunzer

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Lunzer, Fritz
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Lunzer, Friedrich
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  369847
GNDGemeindsame Normdatei 1328479129
Wikidata Q110225249
GeburtsdatumDatum der Geburt 19. Oktober 1877
GeburtsortOrt der Geburt Prag 4076310-9
SterbedatumSterbedatum 16. März 1940
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Schauspieler, Bühnenschriftsteller
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Theater, Fürsttheater, Venedig in Wien, Die Hölle, Danzers Orpheum, Ronacher, Intimes Theater (Praterstraße 34), Metropoltheater, Theater der Jugend
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
  • 2., Am Tabor 22 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Fritz Lunzer, * 19. Oktober 1877 Prag, † 16. März 1940 Wien, Schauspieler, Bühnenschriftsteller.

Biografie

Fritz Lunzer, Sohn von Eduard und Bertha Lunzer, geborene Pick (1856–1917), wuchs seit 1885 in Wien auf. Nach Beendigung seiner Schulzeit war er ab 1896 am Landestheater Laibach (Ljubljana/Slowenien) beschäftigt. Unter seinem Vornamen Fritz spielte er unter anderem schüchterne Liebhaber, mit dem Vornamen Friedrich arbeitete er als Sekretär im Büro. 1897 hatte er ein Engagement als Charakterdarsteller am Stadttheater St. Pölten. Von 1901 bis 1903 spielte er am Wiener Fürsttheater (Jantschtheater), während der Sommermonate 1903 in der Olympia-Arena in Venedig in Wien, 1903/1904 am Residenz-Theater in Berlin, 1905/1906 am Residenz-Theater in Kassel. 1906 kehrte er nach Wien zurück. Ab November hatte er ein dreimonatiges Engagement an der Hölle und ab September 1907 war er Dramaturg und Schauspieler an Danzers Orpheum, an dem auch Julius Brammer wirkte. Von September 1908 bis August 1912 arbeitete Fritz Lunzer am Ronacher, unterbrochen von Gastspielen, unter anderem ab Jänner 1909 am Intimen Theater (Praterstraße 34), wo er in seinem Schwank "Drahtlose Telegraphie“ spielte. Ab September 1913 wirkte er am neu eröffneten Theaterkabarett "Rideamus" in der Mariahilferstraße. 1918 und 1921 trat Lunzer in einigen Rollen am Metropoltheater und im April 1919 am Wiener Komödienhaus auf. Im März 1938 spielte er im Theater der Jugend in Friedrich Schillers "Wallenstein" den "Kroat". Nach dem Anschluss Österreichs ist über sein Leben nichts mehr bekannt.

Von 1923 bis 1929 verbrachte er mit seiner Ehefrau die Sommermonate in Bad Ischl, wiederholt gemeinsam mit Gustav Beer.

Lunzer schrieb Lustspiele, Schwänke, Possen und Operettenlibretti, oft in Zusammenarbeit, anfangs mit seinem Vater Eduard Lunzer, später unter anderem mit Oskar Friedmann, Armin Friedmann und Gustav Beer, die teilweise recht erfolgreich waren. Vor allem der Schwank "Die drahtlose Telegraphie", zusammen mit Oskar Friedmann (Juli 1908) wurde an vielen Theatern in Deutschland und in französischer Sprache am Pariser Théâtre Palais Royal nachgespielt. In Wien fand bei täglich ausverkauftem Haus am 9. Februar 1909 die 200. Vorstellung statt. Anfänglich lief das Stück unter den Autorennamen Henri Lastoc und Edmond Revelles, Friedmann und Lunzer gaben sich als Übersetzer aus, doch dann bekannten sich beide selbst als Autoren (Die Zeit, 19.8.1908, Nr. 2151, Seite 3).

Bühnenwerke (Auswahl)

  • Die Première (zusammen mit Eduard Lunzer), 15.8.1901 Wiener Sommertheater in Venedig in Wien
  • Die Luftzauberin. Posse (nach A. Manz, zusammen mit Eduard L., Musik: Julius Eibenschütz), 27.11.1901 Jantschtheater
  • Der jüngste Tag“ (zusammen mit Eduard L., Musik: G. Klammer), 14.10.1904 Jantschtheater
  • Der Fall ist bedenklich. Schwank (zusammen mit Leo Stein), 10.3.1907 Hölle
  • Drahtlose Telegraphie. Schwank (zusammen mit Oskar Friedmann), 19.7.1908 Intimes Theater
  • Der Traum vom Badezimmer. Schwank (zusammen mit Julius Brammer), 19.9.1908 Annenhof (Trianon-Theater)
  • Ein Wiener Märchen. Burleskoperette (Musik: Julius Anton Heller), 7.10.1908 Wiener Colosseum
  • Das Entführungsbureau. Schwank (zusammen mit Oskar Friedmann), 13.4.1909 Intimes Theater
  • Vor dem Frauengefängnis. Dramatische Episode (zusammen mit Oskar Friedmann), 3.9.1909 Intimes Theater
  • Disziplinararrest. Burleske, 12.4.1910 Intimes Theater
  • Der Deserteur, 18.6.1910 Parisiana in Venedig in Wien
  • Die schöne Estrella. Heitere Szenen aus einem Tanzhause (zusammen mit Oskar Friedmann, Musik: Toregrosa), 1.12.1910 Ronacher
  • Fürstin Xarakoff. Schwank, 14.1.1911 Hölle
  • Das süße Geheimnis Schwank (zusammen mit Oskar Friedmann), 25.4.1911 Intimes Theater
  • Die Blitzlichtaufnahme. Szene (zusammen mit Oskar Friedmann, Musik: Maximilian Strauß), 20.8.1911 Ronacher
  • Ganz die Mama, 4.1.1912 Fledermaus
  • Die schwache Stunde. Lustspiel (zusammen mit Edgar Klein), 19.1.1912 Intimes Theater
  • Die Frau im Hemd (zusammen mit Alfred Spitzer, Musik: Carl Wolfgang Zeller), 1.3.1912 Ronacher
  • Manöverkinder. Operette (zusammen mit Oskar Friedmann, Musik: Carl Michael Ziehrer), 22.6.1912 Sommertheater im Kaisergarten (vormals Venedig in Wien) – unter dem Titel: Die Manöverkinder, 3.10.1913 Raimundtheater
  • Der Indizienbeweis. Ein Akt (zusammen mit Oskar Friedmann), 1.7.1912 Parisiana in Venedig in Wien
  • Zum grünen Gorilla. Burleske (zusammen mit Eduard Lunzer), 13.9.1912 Intimes Theater
  • Fräulein Bijou (zusammen mit Ludwig Rottmann, Musik: Richard Grünfeld), 1.10.1912 Colosseum
  • Kittys Ehemänner (zusammen mit E. Clermont, Musik: Ludwig Engländer), 1.11.1912 Hölle
  • Der dreifache Gatte. Operette (zusammen mit Oskar Friedmann, Musik: Artur Porges), 20.2.1913 Intimes Theater
  • Wie Frauen lieben. Operette (zusammen mit L. Johannes, Musik: K. List), 1.5.1913 Kaisergarten (vormals Venedig in Wien)
  • Die Ballkönigin (Aschenbrödel; übersetzt zusammen mit Karl Tuschl, Musik: Evelyn Baker und Herbert E.Haines), 15.7.1913 Kaisergarten (vormals Venedig in Wien)
  • Das große Abenteuer. Operette (zusammen mit E. Clermont, Musik: Hans May), 1.11.1913 Hölle
  • Die verschenkte Nacht. Operette (zusammen mit Gustav Beer, Musik: Bela Laszky), 1.2.1914 Wiener Künstlerspiele
  • Gräfin Lori. Lustspiel von Artur Földes (übersetzt zusammen mit Max Hermann), 11.10.1915 Stadttheater (Neues Wiener Stadttheater)
  • Die Bauernprinzessin. Operette (zusammen mit Anton Aldermann, Musik: Robert Stolz), 3.3.1917 Münchner Volkstheater – 19.05.1917 Metropoltheater
  • Leute von heute. Drei bunte Bilder aus heutiger Zeit (zusammen mit Arthur Rebner, Musik: Edmund Eysler, Robert Stolz und Artur M. Werau), 23.6.1918 Metropoltheater
  • Die Lieblingsfrau des Maharadscha. Burleske Posse, 1.10.1919 Rolandbühne
  • Liebe auf den ersten Blick. Operette (zusammen mit Oskar Friedmann, Musik: Robert Rakowianu), 19.5.1920 Metropoltheater
  • Der Herr Kammersänger. Singspiel (Musik: Fritz Reimers), 1.9.1920 Rolandbühne
  • Heimgekehrt!! (Musik: Karl Ujváry), 1.10.1920 Olympia-Varieté
  • Faschingshochzeit. Wiener Operette (zusammen mit Oskar Friedmann, Musik: Johann Strauss, bearbeitet von Josef Klein), 25.5.1921 Carltheater
  • Das Mädchen mit dem Gänsefuß. Schwank (aus dem Polnischen übersetzt zusammen mit Maurice Hirschmann), 2.11.1921 Neue Wiener Bühne
  • Frau Lohengrin. Komödie (zusammen mit Armin Friedmann), 4.(?)9.1922 Neue Wiener Bühne
  • Graf Cagliostro. Sketch, 1.9.1922 Hölle
  • Konsul Max. Groteske Komödie (zusammen mit Armin Friedmann), 21.12.1922 Renaissancebühne
  • Der Liebesräuber Sketch, 12.9.1923 Chat-noir (Mariahilferstrasse 105)
  • Der Hampelmann. Operette (zusammen mit Gustav Beer, Musik: Robert Stolz), 9.11.1923 Wiener Colosseum (Wiener Komödienhaus)
  • Sie und ihr Zimmerherr( zusammen mit Armin Friedmann), 2.5.1924 Lustspieltheater
  • Ausgerechnet Carotti. Schwank (zusammen mit Eugen Burg), 1924 Hamburger Lustspielhaus – 6.7.1924 Volksoper (Stadttheater)
  • Die Bestie. Ein Akt, 1.11.1924 Fledermaus
  • Revanche. Operette (zusammen mit Fritz Löhner (Fritz Beda), Musik: Oskar Jascha), 8.11.1924 Bürgertheater
  • Das Radiobett. Schwank (zusammen mit Armin Friedmann), 28.8.1925 Rolandbühne
  • Oskar, laß' dich nicht verführen! Vaudeville (zusammen mit Julius Horst und Fritz Löhner (Fritz Beda-Löhner), Musik: Ralph Erwin), 5.2.1927 Neues Deutsches Theater (Kleine Bühne) Prag – 18.3.1927 Wiener Kammerspiele
  • Die Kurpfuscherin. Schwank (zusammen mit Armin Friedmann), 16.3.1928 Renaissancebühne
  • Prinzessin Ti-Ti-Pa. Operette (zusammen mit Gustav Beer, Musik: Robert Stolz), 15.5.1928 Carltheater
  • Die singende Venus. Operette (zusammen mit Gustav Beer, Musik: Eduard Künneke), 9.6.1928 Schauspielhaus Breslau
  • Ida Poppers Karriere. Schwank (zusammen mit Armin Friedmann), 18.10.1928 Renaissancebühne
  • Die singende Venus. Operette (zusammen mit Gustav Beer, Musik: Eduard Künneke), 9.6.1928 Schauspielhaus Breslau
  • Ein Gast aus Wien. Schwank (zusammen mit Armin Friedmann), 1.2.1929 Carltheater
  • Das Strumpfband der Pompadour. Operette (zusammen mit Emil von Meißner, Musik: Edmund Eysler), 16.3.1930 Stadttheater Augsburg
  • Frühling im Wienerwald. Singspiel (zusammen mit Fritz Löhner (Fritz Beda), Musik: Leo Ascher), 17.4.1930 Volksoper
  • Chichinette und ihre Väter. Schwank (zusammen mit Armin Friedmann), 3.10.1930 Kammerspiele
  • Durchlaucht Mitzi. Posse (zusammen mit Gustav Beer, Musikeinlagen: Edmund Eysler), 23.12.1930 Volksoper (Neues Wiener Schauspielhaus)
  • Mondnacht in Dalmatien. Operette (zusammen mit Peter Herz, Musik: Egon Neumann), 4.4.1931 Friedrichsbautheater Stuttgart
  • Max der Sieger, 26.12.1931 Stadttheater Baden
  • Seine Hoheit, der Rebell. Singspiel (zusammen mit Julius Horst, Musik: Kamillo Faust), 2.3.1934 Bürgertheater
  • Valentino, der Liebling vom Broadway (zusammen mit Kurt Breuer, Musik: Ludo Philipp), 10.2.1935 Volksoper
  • Nur keinen Schwiegersohn – Ein fescher Kerl – Die Zwillingsbrüder. 3 Einakter, 12.9.1936 Klosterneuburg (Gasthaus Schindler)
  • Die silberne Libelle. Schwank (zusammen mit Armin Friedmann), 26.11.1936 Scala
  • Die Bremer Stadtmusikanten (Musik: Gustav Witt), 20.2.1938 Volksoper

Quellen

Literatur

  • Karin Ploog: Als die Noten laufen lernten ... 2.1 Librettisten und Texter A–M. Geschichte und Geschichten der U-Musik bis 1945. Norderstedt: Books on Demand 2022
  • Franz Hadamowsky, Heinz Otte: Die Wiener Operette. Ihre Theater- u. Wirkungsgeschichte. Wien: Bellaria-Verlag 1947