Fußgängerzonen

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Visualisierung einer Fußgängerzone in der Kärntner Straße aus dem Nachlass von Victor Gruen
Daten zum Eintrag
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1971
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  1945 bis heute, Verkehrsgeschichte, Passagen, Stadtplanung
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 27.06.2022 durch WIEN1.lanm08trj
BildnameName des Bildes Gruenfussgaenger.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Visualisierung einer Fußgängerzone in der Kärntner Straße aus dem Nachlass von Victor Gruen

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Fußgängerzonen sind Verkehrsflächen, auf denen Fußgängerinnen und Fußgänger Vorrang vor anderen Verkehrsteilnehmenden haben bzw. der motorisierte Individualverkehr verboten ist.

Erste Fußgängerzonen

Fußgängerzone Stephansplatz Pressekonferenz (1971)

Bis Anfang der 1970er Jahre wurde das Primat des motorisierten Individualverkehrs von der Stadtplanung unkritisch als Ausdruck des Fortschritts betrachtet. Die autogerechte Umgestaltung der Stadt wurde als selbstverständliches Ziel angenommen. Erst durch die lauter werdende Kritik an der Zerstörung des historischen Stadtbilds und an anderen, durch den Autoverkehr verursachten, Problemen wie Staus, Luftverschmutzung oder die hohe Zahl an Unfalltoten (zum Vergleich 1983: 169 Tote, 2020: 15 Tote) setzte ein langsames Umdenken in der Stadtplanung ein.

Probeweise wurde 1971 erstmals in Wien, und zwar am Graben im 1. Bezirk, eine Fußgängerzone eingerichtet ("Weihnachtskorso"). Danach folgte, nach einer Idee von Victor Gruen, zunächst die erste verkehrsberuhigte Zone am Graben (vom Stock-im-Eisen-Platz bis zur Einmündung der Habsburgergasse), dann 1973 in der Kärntner Straße die definitive Installierung einer Fußgängerzone. In der Folge wurde bis 1989 die Fußgängerzone auch in die Umgebung erweitert. Dies betraf Nebengassen der Kärntner Straße, Stock-im-Eisen-Platz und Stephansplatz, den restlichen Graben, die Naglergasse, den Beginn der Tuchlauben und den Kohlmarkt (Oktober 1989).

1973 wurde beim Künstlerhaus eine Fußgängerzone eingerichtet. Als sich die Fußgängerzonen bewährten, wurden sie vom Verkehrsressort der Stadtverwaltung auch in anderen Teilen der Inneren Stadt verordnet, etwa auf den Plätzen Minoritenplatz, Ruprechtsplatz, Desider-Friedmann-Platz und Lugeck. Parallel dazu kam es zur Einrichtung verkehrsberuhigter Zonen, zum Durchfahrtsverbot durch die Innere Stadt (Festlegung von Einfahrtsschleifen) sowie zur Belegung wichtiger Plätze (Josefsplatz, In der Burg) mit Parkverbot. Letzteres wurde nach langer Diskussion nach dem Brand in den Redoutensälen 1992 verordnet.

Weitere Fußgängerzonen

(Auswahl)

  • 2. Bezirk: Prater, Hauptallee (rechtlich keine Fußgängerzone, aber seit Juni 1964 größtenteils Fahrverbot für den motorisierten Verkehr).
  • 7. Bezirk: Im Zuge der 1975 begonnenen Revitalisierung des Spittelbergs kam es zur Einrichtung einer kleinen Fußgängerzone. Nach dem Jahr 2000 wurde in der inneren Mariahilfer Straße der Individualverkehr reduziert und teilweise eine Fußgängerzone verordnet.
  • 10. Bezirk: In der Favoritenstraße wurde im Zuge des Baus der U-Bahn-Linie U1 eine Fußgängerzone eingerichtet. Sie wurde 1974 eröffnet und am 4. März 1976 fertig ausgestattet. Später wurde diese sehr stark frequentierte Zone, die heute an den U-Bahn-Stationen Südtiroler Platz / Hauptbahnhof, Keplerplatz und Reumannplatz liegt, verlängert, ihre Ausstattung erneuert.
  • 12. Bezirk: Die Meidlinger Hauptstraße wurde in den 1980er Jahren großteils Fußgängerzone.

Literatur

  • Herbert Tschulk: X. Favoriten. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1985 (Wiener Bezirkskulturführer, 10), S. 13 f.
  • Der Aufbau. Fachschrift der Stadtbaudirektion Wien 31 (1976), S. 177 ff.