Gedenktafel Opfer des Nationalsozialismus der Reformierten Stadtkirche

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Gedenktafel (2021)
Daten zur Erinnerung
Art des Erinnerns Gedenktafel
Status existiert
Gewidmet Zsigmond Varga, Ernst Pollack, Gisela Pollak
Datum vonDatum (oder Jahr) von 2005
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Stifter*inStifterin oder Stifter  Pfarrgemeinde der Reformierten Stadtkirche
Art des/der Stifter*inArt der Stifter*in oder des Stifters  Kirchen
Architekt
Standort Im Gebäude
Ortsbezug Kulturort, Repressionsort
Bezirk 1
Historischer Bezug Nationalsozialismus
Thema der Erinnerung Haft, Tod
Gruppe Religiöse
Geschlechtsspezifik Beide
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  54656
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  POREM
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Letzte Änderung am 17.08.2021 durch WIEN1.lanm07lin
BildnameName des Bildes Opfer-Gedenktafel-ReformierteStadtkirche-Dorotheergasse.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Gedenktafel (2021)
  • 1., Dorotheergasse 16

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48° 12' 23.80" N, 16° 22' 6.75" E  zur Karte im Wien Kulturgut

In der Reformierten Stadtkirche in der Dorotheergasse 16 im Bezirk Innere Stadt wurde am 31. Oktober 2005 aus Anlass des Reformationstages 2005 und 60 Jahre Befreiung vom Nationalsozialismus eine Gedenktafel enthüllt, die an Mitglieder der Pfarrgemeinde erinnern soll, die während des Nationalsozialismus in Konzentrationslagern ermordet worden waren. Namentlich hervorgehoben werden auf der Tafel der Pfarrer für die Reformierten Ungarn in Wien, Zsigmond Varga, und das Ehepaar Ernst und Gisela Pollack.

Die Inschrift der Tafel lautet:

"Zsigmond Varga
Pfarrer der
Reformierten Ungarn in Wien
+1945 in Gusen/Mauthausen
Ernst und Gisela Pollack
Grosse Wohltäter
Unserer Pfarrgemeinde
+1942 in Theresienstadt
Ihre Namen stehen für viele
Frauen und Männer unserer Kirche,
die in den Konzentrationslagern
der Nationalsozialisten
ermordet worden sind.
'Wir aber gehören nicht zu denen,
die zurückweichen und verloren gehen,
sondern zu denen,
die Glauben und das Leben gewinnen.'
Hebräerbrief 10,39
Evangelische Pfarrgemeinde H.B.
Wien Innere Stadt
2005"

Zsigmond Varga wurde am 9. Dezember 1919 in Debrecen in Ungarn geboren. Er studierte Theologie und Alterswissenschaften. 1944 belegte er das Doktoratsstudium an der Evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Wien. Neben seinem Studium betreute er als Seelsorger die in Wien lebenden ungarischen Reformierten und hielt ungarische Gottesdienste in der Reformierten Stadtkirche in der Dorotheergasse. Bei einer seiner Predigten war ein Gestapo-Agent in Zivil anwesend, der vergeblich versuchte, ihm das Wort zu entziehen. Kurz darauf, am 19. Oktober 1944, wurde Zsigmond Varga von der Gestapo verhaftet. Nach einigen Monaten Haft in der Roßauer Kaserne, wo er an Typhus erkrankte, wurde er in das Konzentrationslager Mauthausen und später in das Konzentrationslager Gusen deportiert, wo er am 5. März 1945 starb. Die Gestapo vermerkte als Todesursache "Herzmuskelschwäche-Pneumonie". Ernst und Gisela Pollack waren konvertierte Juden, die wohltätig in der Gemeinde gewirkt hatten. Sie wurden beraubt und in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo sie 1942 umgekommen sind.

Die Enthüllung der Gedenktafel fand im Rahmen eines Gottesdienstes statt. Die Historikerin Christine Karner stellte anschließend in einem Vortrag im Gemeindesaal Forschungsarbeiten über Gemeindemitglieder jüdischer Abstammung vor. Unter den Gästen der Feier waren die ehemalige Parteiobfrau der Grünen Freda Meissner-Blau und Heinz Arnberger vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW).

Literatur