Gustav Gaertner

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Gaertner, Gustav
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Gärtner, Gustav
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. med. univ., Univ.-Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  9415
GNDGemeindsame Normdatei 117671053
Wikidata Q89438
GeburtsdatumDatum der Geburt 28. September 1855
GeburtsortOrt der Geburt Pardubitz, Böhmen
SterbedatumSterbedatum 4. November 1937
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Pathologe
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Gärtner Gustav, * 28. September 1855 Pardubitz, Böhmen (Pardubice, Česká republika), † 4. November 1937 Wien (Zentralfriedhof), Pathologe, Gattin (1897) Melanie Schalek. Nach Studium an der Universität Wien (Dr. med. univ. 1879) wurde Gaertner 1882 Assistent beim experimentellen Pathologen Salomon Stricker; aus dieser Zeit stammen wichtige Untersuchungen über den Hautwiderstand, die Innervation der Hirngefäße und ernährungsphysiologische Probleme. 1885 habilitierte sich Gärtner für allgemeine und experimentelle Pathologie an der Universität Wien (1890 ao. Prof., 1918 tit. Ordinarius). Als seine Hoffnung auf eine weitere akademische Karriere mit einer selbständigen Lehrkanzel an einer der Universitäten der Monarchie nicht erfüllt wurde, betrieb Gaertner neben weiterer experimenteller Forschungsarbeit in Wien eine ärztliche Praxis. Besonders hervorzuheben ist seine Konstruktion eines brauchbaren Blutdruckmeßgeräts (Tonometer), das er 1899 in der Gesellschaft der Ärzte vorstellte, nachdem er es neun Jahre lang in der Praxis getestet hattet. Gaertner schuf auch einen Pneumatophor (Beginn der Erzeugung tragbarer Atmungsgeräte). Außerdem entwickelte er einen Ergostat, ein elektrisches Zweizellenbad, einen Rettungsapparat für verunglückte Bergleute, eine Kreiselzentrifuge unter anderem. Auch die Ernährungsforschung gehörte zu seinen Arbeitsgebieten; die von ihm angegebene „Gaertnersche Fettmilch" wurde von Theodor Escherich (damals Ordinarius für Kinderheilkunde und Vorstand der Universität-Kinderklinik) sehr geschätzt, aber auch seine Entfettungsregeln (Publikation 1913 in seinem Buch „Diätetische Entfettungskuren"; Übersetzung ins Englische) fanden weite Verbreitung.

Quellen

Literatur

  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 2. Wien: Daberkow 1892
  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 1: Aaser-Komoto. München: Urban & Schwarzenberg 1962
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Band 1. Berlin: Duncker & Humblot 1953
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), Register
  • Wiener medizinische Wochenschrift 75 (1925), S. 2153
  • Wiener medizinische Wochenschrift 85 (1935), S. 1077 f.
  • Wiener medizinische Wochenschrift 87 (1937), S. 1237
  • Wiener klinische Wochenschrift 38 (1925), S. 1095 ff.