Haus Stadt 470
Haus Stadt 470.
Hier soll sich ursprünglich der Fächtturm befunden haben, in dem die Fächnormen (Fächen bedeutete so viel wie Eichen) gelagert wurden. Im Jahr 1718 überließ die Stadt diesen Baugrund vier Kohlmessern (auch Kohler genannt; lieferten Kohle an Handwerksbetriebe und Privathaushalte), die darauf 1725 ein "Achtl Cämerl" bauten. Dieses galt als das kleinste Haus der Umgebung und stand an der Ecke Kohlmessergasse - Fischmarkt (1, Donaukanal). Da der Grund so klein war, war es auf die Breite seines angebauten Bassins beschränkt und hatte an jedem seiner drei Mignonfassaden ein Fenster, "so daß es mehr dem Schilderhäuschen eines Grenadiers als einem Wohngebäude glich". Durch seine Größe nannte man es "Zwergerlhof". 1789 verkauften die Kohlmesser das Gebäude, das im Jänner 1858 abgebrochen wurde. Das Grundstück ist bis heute unverbaut geblieben und wurde in den Franz-Josefs-Kai einbezogen.
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 3. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 626