Haydn-Gedenkstätten

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Haydn-Gedenkstätten (in Wien).

  • 1) 6, Haydngasse 19 (Wohn- und Sterbehaus); Haydnhaus (Gedenkräume); Gedenktafel (enthüllt 31. März 1932).
  • 2) 1, Kapellhaus bei St. Stephan (1803 demoliert); früheste Unterkunft in Wien
  • 3) 1, Kohlmarkt 11 (Großes Michaelerhaus; Gedenktafel): Der Komponist wohnte 1750-1755 in einer Dachkammer (die 1848 im Zuge eines Umbaus dem heutigen vierten Stockwerk weichen musste), nachdem er wegen Mutierens aus dem Stephanschor entlassen und unterstandslos geworden war. Hier lernte er zwei Männer kennen, die seine weitere Entwicklung beeinflussten: den berühmten Kapellmeister Niccolò Antonio Porpora, bei dem er sich als Hausdiener verdingte, der ihn aber auch in Kompositionslehre unterrichtete, und den Hofdichter Pietro Metastasio, der ebenfalls im Hause wohnte. Seinen Lebensunterhalt verdiente sich Haydn durch Musikunterricht und bei den Barmherzigen Brüdern (vergleiche 4), durch Musikerdienste bei Festen am Wiener Hof, und als Organist in der Karmeliterkirche und bei Graf Haugwitz in der Böhmischen Hofkanzlei am Judenplatz.
  • 4) Kirche der Barmherzigen Brüder (2, Taborstraße bei 16): Eine Gedenktafel (enthüllt 1932) erinnert daran, dass Haydn zwischen 1755 und 1758 auf dem Kirchenchor gewirkt hat.
  • 5) 1, Seilerstätte 15: Hierher zog Haydn 1755.
  • 6) 1, Wallnerstraße 4 (Esterházypalais): Als Vizekapellmeister von Paul Anton Fürst Esterházy (ab 1. Mai 1761) führte er in dessen Wiener Palais unter anderem die Symphonien 6-8 auf.
  • 7) 1, Seilerstätte 21: Hierher übersiedelte Haydn, als nach dem Tod Nikolaus Fürst Esterházys (1790) seine Tätigkeit in Eisenstadt und Esterháza endete. Hier traf er am 14. Dezember 1790 Mozart. Haydn ging anschließend nach England.
  • 8) 1, Johannesgasse 18: Nach seiner Rückkehr (1792) bezog er die Wohnung in der Johannesgasse; hierher kam 1792 der damals 22jährige Beethoven zu ihm als Schüler.
  • 9) 1, Neuer Markt 2 (Hoföbstlerisches Haus Mehlmarkt Konskriptionsnummer 1115 [später 1051]; 1894 abgerissen): Hier wohnte Haydn 1792-1797 und komponierte unter anderem die österreichische Kaiserhymne "Gott erhalte" (Gedenktafel, enthüllt 1980).
  • 10) 1, Krugerstraße 10: Hier besaß er 1798-1800 ein Absteigequartier; das Haus wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts demoliert.
  • 11) Gumpendorfer Kirche (6, Gumpendorfer Straße bei 109): Eine Gedenktafel (mit Bronzerelief von Bildhauer Robert Ullmann) erinnert daran, dass hier der Leichnam Haydns am 1. Juni 1809 eingesegnet wurde.
  • 12) Haydnpark (12): Die Benennung erinnert an die erste Begräbnisstätte Haydns auf dem Hundsturmer Friedhof; der ehemalige Grabstein hat sich erhalten, eine Gedenktafel bezeichnet die ehemalige Grabstelle.
  • 13) Haydndenkmal.
  • 14) 1, Minoritenkirche: Darstellung in einem Relief des Metastasiodenkmals (1843).
  • 15) 1, Maria-Theresien-Platz: Darstellung auf dem Maria-Theresien-Denkmal (1874).
  • 16) 1, Rathaus: Darstellung auf den Fresken des Gemeinderat-Sitzungssaals.
  • 17) 1, Hoher Markt zwischen 10-11 und 12: Figur der Ankeruhr (1913).


Literatur

  • Michael Lorenz: Einige Korrekturen und Ergänzungen zu Klaus Martin Kopitz’ Aufsatz "Anmerkungen und Korrekturen zu Haydns Wiener Wohnungen". Wien 2009
  • Rita Steblin: 'Haydns Orgeldienste "in der damaligen Gräfl. Haugwitzischen Kapelle"', in: Wiener Geschichtsblätter 65/2000, S. 124-34.
  • Helmut Kretschmer: Wiener Musikergedenkstätten. Wien: Jugend & Volk ²1990, 50 ff.
  • Wolfgang Mayer: XII. Meidling. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 12), S. 18 f.
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), Register
  • Josef Bergauer: Das klingende Wien. Erinnerungsstätten berühmter Tondichter. Wien: Günther 1946, Register