Hermann Franz Müller

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Müller, Hermann Franz
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr.med., Univ.Doz.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  13765
GNDGemeindsame Normdatei 130522562
Wikidata Q4310003
GeburtsdatumDatum der Geburt 25. Oktober 1866
GeburtsortOrt der Geburt Oberdöbling
SterbedatumSterbedatum 23. Oktober 1898
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Mediziner
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 24.07.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung  24. Oktober 1898
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 37, Reihe 4, Nummer 122
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab
  • 10., Kundratstraße 3 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Müller Hermann Franz, * 25. Oktober 1866 Oberdöbling, † 23. Oktober 1898 Wien 10, Kundratstraße 3 (Kaiser-Franz-Joseph-Spital; Zentralfriedhof, Gr. 37/4/121-122, Grabdenkmal von Anselm Zinsler), Arzt, Sohn des an der Universitätsbibliotheksangestellten Dr. Alois Müller.

Biografie

Müller Hermann Franz besuchte das Gymnasium in Olmütz und Graz, wo er sein Studium der Medizin begann (Promotion 1889). Er befasste sich in seiner ersten wissenschaftlichen Arbeit mit der „Frage der Blutbildung", vollendete seine Ausbildung als Assistent an der Medizinischen Klinik von Hugo Wilhelm von Ziemssen (1892 und 1894) und war 1895 Assistent beim Vorstand der ersten Medizinischen Universitäts-Klinik (AKH), Hermann Nothnagel. 1896 habilitierte er sich als Dozent für Innere Medizin. Die Entscheidung für seinen weiteren Lebensweg fiel, als er 1897 klinisches Mitglied der Kommission wurde, die von der k. k. Akademie der Wissenschaften zum Studium der Pest nach Indien entsandt wurde. Gemeinsam mit den beiden Assistenten des Pathologisch-Anatomischen Instituts, Heinrich Albrecht und Anton Ghon, sowie dem späteren Anthropologen Rudolf Poch ging er nach Bombay. Nach seiner Rückkehr begann er erneut als Assistent an der ersten Medizinischen Universitäts-Klinik und beschäftigte sich mit der wissenschaftlichen Auswertung der Forschungsexpedition. An den Pestkulturen, die Müller in einem abgesonderten „Pestzimmer" bearbeitete, infizierte sich der Laboratoriumsdiener Franz Barisch; er erkrankte in der Nacht auf den 15. Oktober 1898 und starb am 19. Oktober an einer Pestpneumonie. Vier Tage später starb auch Müller, der Barisch betreut hatte, im eben fertiggestellten Infektionspavillon des neuerrichteten Kaiser-Franz-Joseph-Spitals. Müller veröffentlichte eine grundlegende Monographie „Klinische Untersuchungen über die Beulenpest in Bombay" (1897). Müllerdenkmal.

Literatur

  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 2: Kon-Zweig. Nachträge und Berichtigungen. München: Urban & Schwarzenberg 1963
  • Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 325 f.
  • Severin Schilder: Die Laboratorium-Pestfälle in Wien im Jahre 1898. Wien: Ars medici 1935 (Wiener medizingeschichtliche Beiträge, 2)
  • Hermann Nothnagel: Hermann Franz Müller. In: Wiener klinische Wochenschrift 11 (1898), S. 1004 ff.
  • Rudolph Pöchl: Hermann Franz Müller, Worte des Gedächtnisses, gesprochen in der Trauerfeier der Ärzte des Wiener Allgemeinen Kranken Hauses am 20. November 1898. Wien: Safar 1898
  • Hans Havelka: Der Wiener Zentralfriedhof. Wien: Jugend und Volk 1989, S. 109
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 127
  • Bezirksjournal 11/1994
  • Johann Werfring: Europäische Pestlazarette und deren Personal. Mit besonderer Berücksichtigung der Wiener Verhältnisse. Universität Wien: Dissertation 1999.
  • Johann Werfring: Wiener Denkmal für vermeintlichen Held. In: Wiener Zeitung, 07.04.2016

Weblinks

Österreichisches Biographisches Lexikon: Hermann Franz Müller