José Carreras

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José Carreras (Mitte) mit Christian Kolonovits und Michael Häupl (2015)
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Carreras, José
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Carreras, Josép; Carreras Coll, Josep Maria; Coll, Josep Maria Carreras; Carreras, Jose
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Kammersänger, Dr. h. c.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  39589
GNDGemeindsame Normdatei 118859560
Wikidata Q485165
GeburtsdatumDatum der Geburt 5. Dezember 1946
GeburtsortOrt der Geburt Barcelona
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Opernsänger
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Ehrenmitglieder der Staatsoper
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
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BildnameName des Bildes JoseCarreras.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll José Carreras (Mitte) mit Christian Kolonovits und Michael Häupl (2015)

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 6. März 1990, Übernahme: 1. Oktober 1990)
  • Ehrenmedaille der Stadt Leipzig (Verleihung: 2009)
  • Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (Übernahme: 16. Dezember 2004)
  • Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1999)
  • Wiener Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 5. September 2006, Übernahme: 13. Oktober 2011)
  • Bayerischer Stifterpreis (Übernahme: 13. November 2014)
  • Grand Prix du Disque, Academy of Paris
  • Luigi-Illica-Preis
  • Grammy Award (Verleihung: 1991)
  • Prinz-von-Asturien-Preis
  • Sir Laurence Olivier Award
  • Albert-Schweitzer-Musikpreis (Verleihung: 1996)
  • Classical Brit Award (Verleihung: 2009)
  • Commandeur de l’Ordre des Arts et des Lettres
  • Chévalier de la Légion d’Honneur
  • Ehrenring der Wiener Staatsoper (Übernahme: 2013)


  • Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper
  • Ehrenmitglied der Londoner Royal Academy of Music
  • Musikalischer Leiter der Olympischen Spiele in Barcelona (1992)
  • Vorsitzender der José Carreras Leukämie-Stiftung (1988)

José Carreras, * 5. Dezember 1946 Barcelona, Opernsänger (Tenor).

Biografie

José Carreras (eigentlich Josep Maria Carreras i Coll) studierte zunächst Chemie, wurde aber dann Gesangschüler von Jaime Francesco Puig und Juan Roax in Barcelona. Bereits als Zehnjähriger hatte er in "Il retablo de Maese Pedro" von Manuel de Falla die Partie des Trujaman gesungen. Sein offizielles Bühnendebüt feierte er 1970 am Teatro Liceo von Barcelona als Flavio in Bellinis "Norma". 1971 gewann er den Verdi-Concours in Parma.

Carreras Karriere wurde durch die spanische Sopranistin Montserrat Caballé gefördert, nachdem er mit dieser in Barcelona in Verdis "Nabucco" und in Donizettis "Lucrezia Borgia" aufgetreten war. Sein Londoner Debüt gab Carreras 1971 als Leicester in Donizettis "Maria Stuarda"; seit 1974 hatte er regelmäßige Gastspiele am dortigen Covent Garden Opera House. An der New York City Centre Opera sang er 1972; große Erfolge an der New Yorker Metropolitan Opera, wo er als Cavaradossi in Puccinis "Tosca" debütierte, feierte er seit 1974. Ab 1974 trat er häufig an der Mailänder Scala auf.

An der Wiener Staatsoper sang Carreras ebenfalls seit 1974; 1983 hatte er hier einen besonderen Erfolg als Kalaf in "Turandot" von Puccini. Unvergessen bleiben seine Auftritte als Rudolfo in "La Bohème" oder auch als Don José mit Agnes Baltsa in der Titelrolle in Bizets Oper "Carmen". Ab 1976 sang Carreras auch bei den Salzburger Festspielen.

1987 erkrankte Carreras schwer an Leukämie. Nach seiner Genesung trat er erstmals wieder 1988 in Barcelona bei einem Freiluftkonzert auf; 150.000 Menschen jubelten ihm zu. Im selben Jahr gründete er den José-Carreras-Leukämie-Fonds, der die Leukämieforschung tatkräftig unterstützt, sich um die Suche nach Spendern für Rückenmarkstransplantationen kümmert und sich für eine Verbesserung der Infrastruktur in den Spitälern einsetzt. Auch Carreras selbst wirbt in diesem Rahmen immer wieder für karitative Zwecke. Am 16. September 1988 meldete er sich mit einem Solokonzert in der Wiener Staatsoper bei seinen Wiener Fans zurück. Das Haus zeichnete ihn mit einer Ehrenmitgliedschaft aus, der 2013 die Verleihung des Ehrenringes der Staatsoper folgen sollte.

Seit ihrem ersten gemeinsamen Auftritt in den Caracalla-Thermen in Rom anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 bildete Carreras gemeinsam mit Plácido Domingo und Luciano Pavarotti "Die drei Tenöre", die an Großveranstaltungsplätzen wie Stadien, Freiluftbühnen oder Stätten mit historischem Ambiente auftraten und damit die klassische Musik und insbesondere die Oper einem Millionenpublikum näherbrachten.

Sein Comeback auf die Opernbühne feierte er 1990, bis er sich nach einer Aufführung von Ermanno Wolf-Ferraris Oper "Sly" im Jahre 2002 in Tokyo entschied, nur mehr auf dem Konzertpodium auftreten zu wollen. Seither absolviert José Carreras rund 50 Konzerte pro Jahr, viele davon auch als Wohltätigkeitsveranstaltungen zugunsten des von ihm gegründeten Leukämie-Fonds.

Die (vorläufig) letzte Opernrolle des Sängers ist die des Richters Federico Ribas, die Christian Kolonovits in "El Juez" für ihn geschrieben hat. Das Werk setzt sich mit der Franco-Diktatur auseinander und wurde 2014 in Bilbao uraufgeführt. Auch in weiteren Aufführungen bei den Festspielen in Erl (2014), im Mariinski-Theater in Sankt Petersburg (2015) und im Theater an der Wien (2016) war Carreras in der Titelrolle zu sehen.

Literatur

  • Karl J. Kutsch / Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Band 1. München: Saur 1997

Weblinks