Carl Costa (eigentlich Kostia), * 2. Februar 1832 Wien, † 11. Oktober 1907 Wien 8., Roter Hof 6 (Zentralfriedhof, Ehrengrab, Gruppe 0; auf dem Grabdenkmal Bronzerelief von Albert Schloß), Beamter, Volksschriftsteller, Gattin Rosa (* 6. November 1862, † 29. Dezember 1916). Costa absolvierte philosophische Studien und trat in den Staatsdienst (Lotto-Gefällsdirektion) ein, welchen er nach zwanzigjähriger Tätigkeit quittierte.
Er wurde Redakteur der politischen Zeitschrift „Hans Jörgel von Gumpoldskirchen" (1879-1891) und verfaßte eine große Zahl von Wiener Volksstücken, Possen und Parodien („Ein Blitzmädel", „Zur feschen Wienerin", „Die Türken vor Wien", „Ein nasses Geheimnis", „Ham's kan Türken g'sehn?" und sein größter Erfolg: „Bruder Martin"); außerdem schrieb er Libretti (unter anderem für „Ihr Korporal" und für Suppés „Leichte Kavallerie").
Sein zweiaktiges Lustspiel „Erstes und letztes Kapitel" gelangte im Dezember 1891 in einer zugunsten des Deutschen Schulvereins in Döbling abgehaltenen Akademie zur Erstaufführung (Costa wohnte damals in Oberdöbling, Hirschengasse 13). 1882-1885 war Costa Direktor des Theaters in der Josefstadt. Siehe auch Costagasse.
Quellen
- Meldezettel von Carl Costa (WStLA, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K11)
- Wienbibliothek digital: Partezettel
Literatur
- Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
- Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 2/1. Wien: Daberkow 1890
- Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 409
- Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961