Kino Modern - Roßauer Kino

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Freies Kino - Roßauer Kino (nach 1972)
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Kino
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1909
Datum bisDatum (oder Jahr) bis unbekannt
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  57921
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Kino, Robert Kotas, Kiba
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Letzte Änderung am 30.10.2024 durch WIEN1.lanm08gat
BildnameName des Bildes Kino Modern - Rossauer Kino.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Freies Kino - Roßauer Kino (nach 1972)
  • 9., Porzellangasse 50

Frühere Adressierung
  • Kino Modern (1904, bis: 1972)
  • Freies Kino - Roßauer Kino (1972, bis: 1975)
  • Theater Center Forum (1979)

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48° 13' 25.93" N, 16° 21' 42.47" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Kassabereich des Freien Kinos (um 1972)
Foyers des Freien Kinos (um 1972)

Das Kino Modern (9., Porzellangasse 50, Ecke Glasergasse 2) wurde 1909 gegründet und hatte 1914 einen länglichen Saal für 210 Personen. 1919 wurde es in Roßauer Kino umbenannt, 1922 hatte es einen Fassungsraum für 240 Personen. 1931 wurde der Tonfilm eingeführt und der Saal für 238 Personen erweitert (1934).

Kino Modern

Gegründet wurde das Kino von Helene Roschlapil, die bereits 1904 in der Alserbachstraße den Weltbiograph führte, und im Herbst 1909 laut einer Besprechung in "Die Schwalbe" in einer edlen "Theater"-Ausstattung eröffnet.[1] Was Ambiente, Programm und Vorführung betraf, wurde damals festgehalten, galt das neue Kino "als erstklassiges Etablissement [...]. In schlichter Eleganz präsentiert dieses Unternehmen eines der schönsten unserer Stadt [...] mit dem Kino Modern ist ein der Großstadt würdiges Etablissement geschaffen worden."

Das Programm des Kinos verdeutlicht die damalige Aufführungspraxis: "Jeweils zehnminütige Filme zeigten abwechselnd 'Belehrendes' und kleine Geschichten. Das Eröffnungsprogramm des Kinos Modern begann mit Marschmusik. Die ersten Bilder auf der Leinwand zeigten einen Rundgang durch St. Bonifacio. Der humorvolle Teil wurde mit Jochen macht Reserveübungen bestritten - ein Militärschwank zur Aufheiterung. In der Pause spielte die Salonkapelle des Kinounternehmens einen Walzer, währenddessen neue Gäste Gelegenheit hatten, ihre Plätze einzunehmen, um, nachdem es wieder dunkel geworden war, das 'Wunder' aufblühender Tulpen zu sehen [...]. Der Filmbeitrag 'Zum Kuckuck der Schwiegersohn' gehörte wieder zur heiteren Abteilung des Programms. In der anschließenden Pause konnten sich das Publikum vom Lachen erholen, um im dritten Teil Märchen und Träumen zu folgen, die schließlich musikalisch mit einem Schlussmarsch ausklangen. Das gesamte Programm dauerte knapp eine Stunde."

Das Kino blieb auch während und nach der NS-Zeit in Besitz der Familie Roschlapil und wurde von Otto Roschlapil († 1941) und Helene Roschlapil († 1946) bis zu deren Tod geführt. Sowohl sie wie auch ihre Erbin, Helene Lischka, waren Mitglieder der NSDAP (Lischka bereits ab 1933) und galten somit nach Kriegsende als "registrierungspflichtige Nationalsozialisten". Es wurde daher bereits im Sommer 1945 zuerst Adalbert Feigel (auch: Feigl, * 1897) als provisorischer Leiter des am 8. Juni 1945 wiedereröffneten Kinos und ab 1. Oktober 1945 der Wiener Verwaltungsbeamte Dr. Alfred Migsch als öffentlicher Verwalter bestellt. Die Konzession für das Kino wurde jedoch bald darauf der Kiba Kinobetriebsanstalt Gesellschaft m.b.H. übertragen, sodass Migsch de facto keine Verwaltungsfunktionen erfüllen konnte. Nachdem auch über das Inventar, das als einziger Teil des Kinos bis 1947 in seiner Verwaltung verblieben war, zwischen Kiba und (vermutlich) Lischka Verhandlungen geführt wurden, bat Migsch um die Beendigung seiner Funktion an diesem Kino. Zeitgleich ersuchten die beiden Erbinnen des Kinos, Helene Lischka und Hermine Lidl, im September 1947 über deren Anwalt Dr. Otto Wiesenthal ebenfalls um die Enthebung von Migsch an. Migschs offizielle Abberufung erfolgte schließlich erst im Oktober 1948, nachdem auch die Kiba ihrerseits bestätigt hatte, dass sie sowohl Konzessionärin wie nun auch Pächterin des Inventars war, und Lischka per 15. Juni des Jahres ihr Erbe angetreten hatte. 1952 verkaufte Lischka schließlich zur Gänze das Kino an die Kiba.

Freies Kino

1972 wurde - nach einem Umbau durch Robert Kotas - mit dem "Freien Kino" an dieser Stelle das erste „Alternativkino“ Wiens eröffnet. Die Leiter versuchten in den folgenden Jahren, unabhängige Programme zusammenzustellen und anzubieten - das Projekt scheiterte an der Förderung durch die Stadt Wien, "da das Konzept von Programmkinos beiden Förderstellen noch nicht als notwendig für die Film- und Kinokultur [der Stadt Wien] angesehen wurde". 1975 (anderen Angaben zufolge 1976) schloss der zu diesem Zeitpunkt als "Roßauer Kino" geführte Betrieb.

Theater Center Forum

Am 21. April 1979 eröffnete Stefan Mras an der Stelle des ehemaligen Kinos das bis heute bestehende Theater Center Forum.

Siehe auch: Kino

Quellen

Literatur

  • Werner Michael Schwarz: Kino und Kinos in Wien. Eine Entwicklungsgeschichte bis 1934. Wien: Turia & Kant 1992, S. 235

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Schwalbe, 16.09.1909.