Kohlmarkt 6

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1898
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
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Letzte Änderung am 25.04.2021 durch DYN.krabina
  • 1., Kohlmarkt 6
  • 1., Wallnerstraße 2
  • Nr.: 167 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 278 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 297 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)


1, Kohlmarkt 6, identisch mit Wallnerstraße 2 (Konskriptionsnummer 278).


Ehemals befanden sich auf diesem Grund zwei Häuser. Bei Haus B handelte es sich zu Beginn um ein den Schotten grunddienstbares Haus. Nachweisbar ältester österreichischer Eigentümer des Hauses war 1346 Wernhart der Schenk. Zwischen 1368 und 1374 wird es als das Trawner (Trauner) Haus erwähnt. 1698 wurden beide Häuser (A + B) unter dem damaligen Besitzer Adrian Wenzel Graf von Enkevoirt in ein Haus vereinigt. Mit Kaufvertrag erwarb das Haus letztlich am 7. Mai 1873 die Wiener Baugesellschaft. Das Haus wurde 1898 neu errichtet und besaß nun fünf Stockwerke. Die Grundfläche erfuhr durch Abtretung an Straßengrund (insbesondere in der Wallnerstraße) eine Minderung von 1395 auf 1079 Quadratmeter. Eigentümer des neuen Hauses blieb die Wiener Baugesellschaft. Am 31. August 1934 wurde das Haus per Kaufvertrag vom Pensionsfond der österreichischen Nationalbank erworben. Am 18. November 1938 wurde das Eigentumsrecht am Hause für die Reichsbank einverleibt und deren Bezeichnung 1939 auf „Deutsche Reichsbank“ geändert. Am 17. November 1945 wurde auf Grund des Notenüberleitungsgesetzes das Eigentumsrecht auf die österreichische Nationalbank übertragen.

Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

Café Milani: In den Siebzigerjahren des 18. Jahrhunderts befand sich an dieser Adresse ein bekanntes Kaffeehaus. Gründer Johann Milani versuchte es zuerst mit einem Tabakladen, bat dann aber 1769 um die Bewilligung zur Errichtung des Kaffeehauses. Vor allem während der josefinischen Zeit erlebte das Lokal seine Blütezeit und durfte sich großer Beliebtheit erfreuen. 1791 wurde über das Haus eine Polizeiaufsicht verhängt, was zur Folge hatte, dass es seitdem mit dem Etablissement stetig bergab ging. Die Kosten für die Erhaltung für das Lokal schienen für damalige Zeiten immens. Herr Milani zahlte 1850 Gulden an Miete und für die Einrichtung 14000 fl. Er unterhielt 18 Dienstleute. Milani schien vor der hohen finanziellen Belastung 1795 geflüchtet zu sein. Folglich musste über das Unternehmen Konkurs angemeldet werden und es wurde unter die Administration der Gläubiger gestellt. Der Schuldenstand betrug 60000 Gulden. Milani versuchte sein Glück erneut und errichtete mit Hilfe seines guten Freundes Kaffeesieders Peter Corti 1805 ein neues Lokal im Haus Nr. 277 (heute Neubadgasse 4). Leider war auch dieses Vorhaben vom Pech verfolgt und das Kaffeehaus musste ebenfalls schließen. Milani verstarb am 12. April 1808.

Erst das Ehepaar Josef und Anna Daum schaffte es das Kaffeehaus an der Ecke Kohlmarkt/Wallnerstraße wieder in neuem Glanz auferstehen zu lassen. Dazu schrieb die Theaterzeitung von 1831, dass das neue Kaffeehaus durch seine Spiegel, die geschmackvolle Malerei und die reichen Draperien zu beeindrucken weiß. Das Klientel des Kaffeehauses bestand hauptsächlich aus den höheren Militärs, ihrer Adjutanten und aus Generalstabsoffizieren, aber auch aus in- und ausländischen Journalisten. Am 12. Dezember 1854 erlag Josef Daum der Cholera und daraufhin übernahmen sein Sohn und seine Frau den Betrieb. Am 10. Mai 1877 schloss das Kaffeehaus nach fast fünfzigjährigem Bestand seine Pforten, aufgrund eines Erwerbs durch die Wiener Baugesellschaft zwecks Umbau. Im selben Haus befand sich auch die Trattnersche Buch- und Zeitungshandlung. Später übersiedelte diese in ein eigenes Gebäude, den Trattnerhof.

Um das Jahr 1780 hatte der Hofstatuarius Müller, der Geburt nach ein Graf Deym von Strzitetz im ersten Stockwerk des Hauses sein vorwiegend aus Wachsfiguren bestehendes Kunstkabinett errichtet., welches später in das Müllersches Gebäude am Donaukanal übertragen wurde.

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 7, Wien ²1957 (Manuskript im WStLA), S. 8-11