Komödienbierhaus
Komödienbierhaus (1; an der Ecke Kärntner Straße/Komödiengassel neben dem alten Kärntnertortheater; in diesem Bereich stehen heute die Häuser Kärntner Straße 36 und 38).
Dort wurden, besonders als gegen Ende des 18. Jahrhunderts der Bierwirt Franz Riedl (1724-1793) das Geschäft führte, die Engagements der verschiedenen Komödianten abgeschlossen. In den Eipeldauer-Briefen heißt es: "Dort finden sich auch d'Impressari ausn Provinzstadtln ein und suchen sich von der Theaterwaar aus, was's brauchen können. Da wird aber vorher in Vorhaus die Probroll gspielt, und da tritt der eine als Hamlet, und ein andre als Octavia auf, und ein andrer lasst sein Stimm als Hausmaster im neuen Sunntagkind hörn, und wenn's dann in der Probroll bstehn, so wird bey einer Mass Bier der Contrakt geschlossn, und drauf fahrt der Impressari mit sein Hamlet und seiner Octavia aufn Laterwagn wieder ham." Später wurde diese Komödiantenherberge "Zum ewigen Licht" und "Zum lustigen Bruder" genannt und in ein Zimmer des Jesuitenhofs auf der Laimgrube verlegt, das die Bezeichnung "Im Loch" führte.
Literatur
- Gustav Gugitz: Eine Alt-Wiener Schauspielerbörse. In: Volkszeitung, 24. 04. 1935
- Gugitz: Alt-Wiener Thespiskarren. 1925, S. 288, 316, 472
- Alt-Wien. Monatsschrift für Wiener Art und Sprache. Wien: Raimann & Godina. Band 2, 1893, S. 124
- Wiener Communal-Blatt, 1875, S. 273ff.
- Gerhard Robert Walter von Coeckelberghe-Dützele: Curiositäten- und Memorabilien-Lexicon von Wien. Ein belehrendes und unterhaltendes Nachschlag- und Lesebuch in anekdotischer, artistischer, biographischer, geschichtlicher, legendarischer, pittoresker, romantischer und topographischer Beziehung. Wien: [o. V.] 1846, S. 258 f.
- Josef Bindtner: Alt-Wiener Kulturbilder aus Adolph Bäuerles Memoiren. 1926, S. 28 ff.
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 6, 1. Teil. Wien ²1956 (Manuskript im WStLA), S. 108