Leo de Ball, * 23. November 1853 Lobberich, Rheinland, † 12. Dezember 1916 Wien, Astronom. Einer wohlhabenden Fabrikantenfamilie entstammend, studierte de Ball in Berlin und Bonn (bei Helmholtz und Lipschitz; Dr. phil. 1877 Bonn; Dissertation „Untersuchungen über die eigene Bewegung des Sonnensystems") und trat im November 1878 als Assistent in die herzöglichen Sternwarte in Gotha ein. Über Bothkamp und Lüttich (1883), wo er sich acht Jahre mit Doppelsternmessungen und Meridiankreisbeobachtungen befasste, kam de Ball 1891, einem Ruf Moritz von Kuffners folgend, an dessen Privatsternwarte nach Wien-Ottakring (Direktor 1891-1916). De Ball war ein international anerkannter Theoretiker, schrieb große wissenschaftliche Werke (darunter Die Theorie der Drehung der Erde, 1907; Lehrbuch der sphärischen Astronomie, 1912) und sicherte der Sternwarte allseitige Anerkennung.
Quellen
Literatur
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 1 (A - Glä). Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1957
- Johann Christian Poggendorff: Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften. Band 1 (A – L). Leipzig: Barth 1863
- Werner W. Weiss: Die Kuffner-Sternwarte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 24), S. 16 ff.