Lichtspiele Floridsdorf

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Das Arbeiterheim Floridsdorf mit Zerstörungen am Dach und abgebranntem Kino (links) nach den Februarkämpfen 1934
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Kino
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1920
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1969
Benannt nach
Prominente Personen
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GNDGemeindsame Normdatei
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BildnameName des Bildes Arbeiterheim Floridsdorf.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Das Arbeiterheim Floridsdorf mit Zerstörungen am Dach und abgebranntem Kino (links) nach den Februarkämpfen 1934
  • 21., Angerer Straße 14

Frühere Adressierung

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48° 15' 31.20" N, 16° 24' 6.33" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die „Lichtspiele Floridsdorf“ wurden 1920 von der „Bau-, Wohnungs- und Gartwirtschaftsgenossenschaft“, „Arbeiterheim Floridsdorf“, gegründet, die auch die Besitzerin des Kinos und bis 1935 Lizenz- beziehungsweise Konzessionsinhaber war. Pächter war von 1921 bis 1934 Edmund Haber, der auch das Leopoldstädter Volkskino führte, ab 1934 Karl Krisper.

Im Zuge der Februarkämpfe 1934 brannte das Kino bei einem Angriff der Regierungstruppen ab. Kurz darauf wurde das Kino der Sozialdemokratischen Partei, die es bis dahin geführt hatte, „enteignet“ (vgl. Alfred Migsch, Eigentumskontrolle vom 10. Oktober 1945) und die Leitung (Konzession) an den Gewerkschaftsbund der österreichischen Arbeiter und Angestellten übertragen. Der Neubau, der 1935 eröffnet wurde, bot 610 Kinobesucherinnen und Kinobesuchern Platz und zählt daher zu den größeren Bezirkskinos.

1938 übernahmen Josef und Käthe Frenzel aus Breslau das Kino, das sie weiterhin an Fritz Krisper verpachteten, der das Kino bis 1945 führte.

„Alle genannten Personen sind vermutlich illegal und derzeit unbekannten Aufenthaltes“, hieß es in einem Antrag Dr. Alfred Migsch von 1. Oktober 1945, in dem er beim Magistrat VII/3 (Dr. Friedrich Bramberger) um die öffentliche Verwaltung des Kinos ansuchte; die Bestellung erfolgte am 10. Oktober 1945.

1948 suchte der „Restitutionsfonds der sozialdemokratischen Organisationen“ um die Konzession des Kinos an; parallel dazu führte er einen Rechtsstreit mit den Eigentümern um die Rückgabe der Apparaturen. Im Juni suchte auch das „Arbeiterheim Floridsdorf“ erneut um die Konzession an, das seinerseits darum bat, Adolf Lichtenberger als Geschäftsführer einzusetzen und Migsch, der zu diesem Zeitpunkt bereits Bundesminister war, abzuberufen.

Die Verhandlungen zogen sich über mehrere Jahre, und erst im Juni 1951 wurde zwischen der – immer noch unter öffentlicher Verwaltung stehenden – Firma „Tonlichtspiele Floridsdorf – Fritz Krisper und Josef Frenz[e]l“ und der „Wiener Arbeiterheime Gesellschaft m.b.H.“ ein Pachtvertrag abgeschlossen. Im Juli 1951 wurde Adolf Lichtenberger als öffentlicher Verwalter der Anteile von Fritz Krisper abberufen, die Anteile von Josef und Käte Frenzel blieben in öffentlicher Verwaltung.

Bereits im April 1951 hatte Lichtenberger als „öffentlicher Verwalter“ (zu diesem Zeitpunkt noch aller Anteile) mit den „Wiener Arbeiterheimen“ einen Pachtvertrag abgeschlossen. Nach diesem verpachtete er das „gesamte Kinounternehmen samt Inventar, soweit es der Verwaltung untersteht, an die Wiener Arbeiterheime“, und diese verpachteten das Kino ihrerseits wieder an ihn, Lichtenberger, „bis zum 31. Dezember 1960 resp. bis zur Beendigung der öffentlichen Verwaltung. Der Beginn des Pachtvertrages ist der 1. Jänner 1951 [!].“

Im März 1952 wurde die Rückstellung an den Restitutionsfonds der sozialdemokratischen Organisationen durch einen Vergleich abgeschlossen. Erst im August 1952 wurde die öffentliche Verwaltung rechtskräftig aufgehoben.

Die „Arbeiterheim Lichtspiele“ existierten bis 1969.

Heute befindet sich an der Stelle des ehemaligen Kinos die Volkshochschule Floridsdorf beziehungsweise das Haus der Begegnung Floridsdorf.


Fassungsraum

  • 513 (1922)
  • 650 (1934)
  • 610 (1935, nach Neubau)


Siehe auch: Kino

Quellen

Literatur

  • Werner Michael Schwarz: Kino und Kinos in Wien. Eine Entwicklungsgeschichte bis 1934. Wien: Turia & Kant 1992, S. 294

Weblinks