Lumpenball

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Lumpenball. Das Komitee zum ersten Lumpenball (1872) konstituierte sich im Neulerchenfelder Wirtshaus „Zur blauen Flasche". Die Idee, derartige Bälle zu veranstalten, stammte von Karl Schwender senior, der sie in seinem Kolosseum (Schwenders Vergnügungsetablissement) als besondere Attraktion veranstaltete und sich dabei regen Publikumsinteresses erfreuen konnte. Die Polizei wollte ursprünglich die Bezeichnung Lumpenball wegen der Doppeldeutigkeit untersagen, doch setzte sich die vorgeschlagene Bezeichnung „Ball in abgetragenen Kleidern" nicht durch. Die Zufahrt der Gäste lockte zahlreiche Schaulustige an, die sich an den Kostümierungen erfreuten. Schwenders Sohn Karl veranstaltete auch Lumpenbälle in der „Neuen Welt".

Literatur

  • Carl Henop-Hauswirth: Zwanzig Jahre Lumpenball. Denkschrift und Rechenschaftsbericht zum 20. und letzten Lumpenball. Wien: Kaiser 1892
  • J. Fritz Zoder: Rudolfsheim und Fünfhaus. Ein Heimatbuch. Wien [u.a.]: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Rudolfsheim-Fünfhaus. Zwischen Wienfluß und Schmelz. Wien: Mohl 1978, S. 120 f.