Max Schönherr
Max Schönherr, * 23. November 1903 Marburg, Untersteiermark (Maribor, Slowenien), † 13. Dezember 1984 Baden bei Wien (Helenenfriedhof Baden), Dirigent, Komponist, Musikhistoriker.
Studium am Steiermärkischen Konservatorium in Graz, wurde am Grazer Opernhaus Kapellmeister und kam 1929 nach Wien. Nach Tätigkeit an einigen Bühnen übernahm er 1931 (von Oswald Kabasta zur RAVAG gebracht) die Leitung des Großen Wiener Rundfunkorchesters, fand in dieser Tätigkeit eine Lebensaufgabe und machte zahlreiche Plattenaufnahmen (vor allem klassische Wiener Unterhaltungsmusik, aber auch Opern und Symphonien) und dirigierte das Johann-Strauß-Orchester. Schönherr komponierte Kammermusik, Orchesterwerke, Klavierstücke, Lieder, eine Oper und das Ballett "Hotel Sacher" (Uraufführung 1957 Staatsoper). Nach der Pensionierung als verdienstvoller Leiter des Großen Wiener Rundfunkorchesters (das danach in das ORF-Symphonieorchester umgewandelt wurde) studierte er an der Universität Wien Musikwissenschaften (Dr. phil. 1973) und widmete sich danach musikwissenschaftlichen Arbeiten. Er gehörte zu den profunden Kennern der Werke von Johann Strauß Vater, gab das Werkverzeichnis von Johann Strauß Sohn heraus und veröffentlichte "Das Jahrhundert des Walzers. Johann Strauß Vater" (1954), außerdem "Franz Lehár. Bibliographie zu Leben und Werk" (1976) und ein "Register-Kompendium zu Band 1-120 der Denkmäler der Tonkunst in Österreich" (1974), vor allem jedoch (aufbauend auf seiner Dissertation) das Standardwerk "Carl Michael Ziehrer. Sein Werk / Sein Leben / Seine Zeit" (1974).
Nachlass in der Wienbibliothek im Rathaus. Joseph-Marx-Preis (1954; erstmalige Verleihung), Ehrenmedaille in Silber (1963), Goldenes Ehrenzeichen der Republik Österreich (1965), Kulturpreis Stadt Baden (1967), Goldenes Ehrenmitglied der Johann-Strauß-Gesellschaftenen in Wien (1969), Paris und London, Große Lehár-Jubiläumsmedaille (1970), Goldenes Ehrenzeichen Land Wien (1975), Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (1976); Prof.
Literatur
- Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
- Die Prominenz der Republik Österreich im Bild. Zürich: Ascot-Verlag 1962
- Siegfried Lang: Almanach der Unterhaltungskomponisten des 20. Jahrhunderts. Wien: Österreichischer Komponistenbund 1974
- Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
- Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
- Österreichische Musikzeitschrift 18 (1963), S. 585 f.
- Österreichische Musikzeitschrift 23 (1968), S. 634
- Österreichische Musikzeitschrift 28 (1973), S. 615
- Österreichische Musikzeitschrift 33 (1978), S. 621
- Österreichische Musikzeitschrift 40 (1985), S. 130
- Manfred Arndorfer: Freunde, Förderer und Gönner der Wiener Stadt- und Landesbibliothek [Katalog]. Wien: Eigenverlag 1981, S. 32 f.
- Österreichische Autorenzeitung 3 (1983), S. 14
- Badener Zeitung, 20.10.1988
- Rathaus-Korrespondenz-Kultur, 21.11.1978
Quellen
Literatur
Max Schönherr im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.