Mayerisches Dominikalbrauhaus

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Ansicht des Mayerischen Dominikalbrauhauses
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Brauerei
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1580 JL
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1938
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  362945
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Bier, Brauhäuser, Frühe Neuzeit, Langes 19. Jahrhundert
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Letzte Änderung am 19.03.2024 durch WIEN1.lanm08trj
BildnameName des Bildes Dominikalbrauhaus.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Ansicht des Mayerischen Dominikalbrauhauses

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48° 8' 25.62" N, 16° 28' 52.60" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Anfänge

Gegenüber dem späteren Figdor Brauhaus in Schwechat befand sich auf dem Hauptplatz 1-3 im 15. Jahrhundert ein Gutshof mit 90 Joch Äckern, der dem Stift Göttweig gehörte. Er ging um 1580 in den Besitz des niederösterreichischen Landschaftssekretärs Matthias Lehner über, der hier die zweite Schwechater Brauerei errichtete. Sein Anwesen wurde zu einem Freihof erhoben und als dominikal bezeichnet. Im Jahr 1599 wandte sich Christof Capeller, "Kriegszahlmeisteramtsdiener" und Besitzer des Freihofes am Hauptplatz 4 1599 an Kaiser Rudolf II. mit der Bitte, auf seinem Hofe eine dritte Brauerei errichten zu dürfen. Der Verwalter der „Kaiserlichen Herrschaft Ebersdorff“ erklärte daraufhin in seinem Gutachten dem Kaiser, „dass im Markte Schwechat, seiner Majestät zugehörig, zwei Bierbrauer, Friedrich Wäschl und Matthias Lehner, Landschaftssekretär, auf seinem Freihof Bier brauen lassen, dass (meines) Erachtens diese Brauereien für ein solches Fleckl genug währen und viele Gerste verbraut wird und hiedurch sowie auch für Holz eine Verteuerung zu Folge hat“. Capellers Gesuch wurde abgelehnt.

Die Ära Mayer

Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Brauhaus von Karl Mayer aus St. Pölten gepachtet, der 1809 nach der Besetzung Österreichs durch Napoleon I. 53 Eimer Mailänder Bier um 4 Gulden 15 Kreuzer den Eimer an die französischen Soldaten lieferte.[1] 1811 konnte Mayer den Freihof und 1824 das am Hauptplatz liegende Wirtshaus „Zum roten Krebsen“ erwerben, das 250 Jahre zuvor der Familie Wäschl gehört hatte. 1827 zog er sich, inzwischen zu großem Ansehen und Reichtum gelangt, auf sein schon einige Jahre vorher erworbenes Schloss Kettenhof zurück und überließ die Brauerei 1831 seinem Sohn Anton und dessen Gattin Aloisia.

Anton Mayer ließ den Brauhausgassentrakt samt dem Gasthaus demolieren und erbaute stattdessen ein stattliches, einstöckiges Gebäude. Eine Kettenumfriedung entlang des Hauses war Symbol des Freihofes. Vor dem Aufstieg der Dreherschen Brauerei war es der größte Bierproduzent von Schwechat. Als Anton Mayer 1853 starb, verkaufte seine Witwe 1859 den ganzen Besitz an die Brüder Moritz und Leopold Popper. Wie Figdor versuchten sich diese Brüder fünf Jahre lang gegen die übermächtige Konkurrenz von Anton Dreher den Älteren durchzusetzen. Trotz eines Rekord-Ausstoßes von 63.312 Hektolitern im Jahr 1862 gingen sie zwei Jahre später in Konkurs.

Ausklang

Die Brauerei von Anton Dreher erwarb aus der Konkursmasse 1865 den ganzen Besitz und baute die Anlage in eine Mälzerei um, die bis 1938 bestand und 1945 durch Bombentreffer zerstört wurde. Ein einziges Gebäude der alten Brauerei in der Bruck-Hainburger-Straße 10 blieb bis 2012 erhalten und wurde 2013 im City House Komplex integriert.

Literatur

  • Johann Ableidinger: Geschichte von Schwechat. Schwechat: Verlag der Stadtgemeinde Schwechat 1929
  • Adolf Eszöl: Zeitgeschichtliches Archiv der Stadt Schwechat, unveröffentlichte Beiträge
  • Josef Promintzer: Dreihundert Jahre Brauhaus Schwechat. Vergangenheit und Gegenwart der größten Brauerei Österreichs. Wien: Eigenverlag der Vereinigten Brauereien 1932, S.12-13
  • Schwechater Museumsnachrichten Nr. 2/1993
  • Christian Springer / Alfred Paleczny / Wolfgang Ladenbauer: Wiener Bier-Geschichte. Böhlau Verlag: Wien-Köln-Weimar 2017, 183-185

Referenzen

  1. Johann Ableidinger: Geschichte von Schwechat. Schwechat: Verlag der Stadtgemeinde Schwechat 1929, S.350.