Phönixpalast
48° 12' 57.19" N, 16° 23' 52.92" E zur Karte im Wien Kulturgut
Phönixpalast (2, Volksprater).
Praterhütte 26, vor 1871 Nummer 8. Ursprünglich (1782) als Gasthaus "Weißer Engel" bekannt. 1888 kaufte der Praterunternehmer Swoboda das Lokal und errichtete eine Singspielhalle, in der zahlreiche beliebte Gesangs- und Brettlgruppen gastierten, oftmals auch Damenkapellen. "Der Swoboda" (auch im Lied verewigt) gehörte zu den frequentiertesten Tanzlokalen (Fünfkreuzertanz).
Am 15. Jänner 1907 brannte das Lokal ab und wurde als "Phönixpalast" wieder aufgebaut.
Nach dem Ersten Weltkrieg verschlechterte sich der Geschäftsgang, weshalb Karl Nießner 1928 ein Hydrodrom einrichtete (ein Teich, auf dem man mit Elektrobooten mit Stromabnehmern fahren konnte). Die Schiffchen wurden mit Schiffsschrauben angetrieben und waren mittels eines Lenkrades frei steuerbar. "Weil das Carambolieren der Boote dem Publikum den grössten Spass verursacht, wurde hierfür nachstehende Vorkehrung getroffen: [...] Am Bug des Bootes ist eine besonders elastische Puffervorrichtung vorgesehen."[1]
1930 erfolgte ein neuerlicher Umbau zum "Phönix-Schaupalast", in dem Artisten, Illusionisten und Zauberer auftraten. Im April 1945 wurde das Lokal vernichtet. An seine Stelle trat das Kino Münstedt (siehe auch Gustav Münstedt).
Literatur
- Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Wiener Prater einst und jetzt. Wien 1935.
- Ursula Storch: Das Pratermuseum. 62 Stichwörter zur Geschichte des Praters. Wien 1993.
Einzelnachweise
- ↑ WStLA, WStLA, M.Abt. 114, A61: Diverse. Praterhütte 26. Betriebsbeschreibung für die Errichtung des "Hydrodrom" im Phönixpalast. 19. Dezember 1927.