Stadtansicht von Wien mit neun Vogelschauen der Vorstädte (nach 1734)

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Stadtansicht von Wien mit neun Vogelschauen der Vorstädte, um 1740
Daten zur Karte
Art der KarteArt der Karte Ansicht
Originaltitel Eigentlich und Neuester Prospect der Kayserl. Residenz Stadt WIEN, in Nieder-Oesterreich, samt neun um selbige herum ligender namhaffter Vor Städte
BeschreibungBeschreibung Kupferstich, koloriert, Blattgröße 60 x 51,7 cm
ErscheinungsjahrErscheinungsjahr nach 1762
Ausfertigung Kupferstich
Maßstab 1:
Ausrichtung
Kartenzeichner Tobias Conrad Lotter, Augsburg
OrteOrte
Bezirk
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Frühe Neuzeit
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 31.12.2021 durch WIEN1.lanm08swa
BildnameName des Bildes HMW 037033.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Stadtansicht von Wien mit neun Vogelschauen der Vorstädte, um 1740

Die Entwicklung Wiens nach der Zweiten Osmanenbelagerung 1683 war in besonderer Weise vom Aufblühen der Vorstädte geprägt. 50 Jahre nach den Zerstörungen des "Türkenjahres" wurde 1733/34 eine Art Rückblick veröffentlicht, nämlich die von dem Jesuiten Franz Dolfin betreute Wiener Dissertation Lustra decem coronae Viennensis, seu suburbia Viennensia ab anno 1683 ad annum 1733 von Ignaz Schachner. Die Vorstädte erfuhren darin nicht nur textlich Behandlung, der Arbeit wurden auch neun Vogelschauen des aus etlichen einzelnen Vorstädten bestehenden Siedlungsgürtels rings um die Stadt beigegeben. Dabei sind die Grundgerichtssiegel der Vorstädte wie Wappenbilder in die jeweilige Vogelschau eingefügt.

Weder Zeichner noch Stecher werden in der Veröffentlichung genannt, doch hat der Augsburger Verleger Matthäus Seutter die Collage mit den neun Vogelschauen der Vorstädte nach Schachner/Dolfin auf einem Blatt als Kupferstich herausgebracht. Da eine Datierung fehlt, muss dieses Blatt zwischen 1733/34 und 1757, dem Todesjahr Seutters, entstanden sein, wobei nicht ausgeschlossen ist, dass der ab 1740 in Seutters Verlagshaus eingeheiratete Tobias Conrad Lotter (1717–1777) als Stecher tätig war. Nach 1762 brachte dieser das Blatt unter seinem eigenen Namen heraus. Mit dem in der Weise anderer Seutter’scher Stiche kolorierten Kupferstich – die Farben haben keinerlei inhaltliche Bedeutung – liegt erstmals eine bildliche Repräsentation des Stadtgebiets in der Form vor, wie es im Gefolge der Errichtung des Linienwalls im Jahr 1704 räumlich definiert worden ist.

Ausschnitt Stadtansicht von Wien

Quelle

Literatur

  • Michael Ritter: Die Welt aus Augsburg. Landkarten von Tobias Conrad Lotter (1717–1777) und seinen Nachfolgern (Ausstellungskatalog Schaezlerpalais Augsburg), Berlin 2014, S. 36‒51, bes. S. 43.
  • Ferdinand Opll: Vorstädte im Tableau, in: Sándor Békési / Elke Doppler [Hg.]: Wien von oben. Die Stadt auf einen Blick (Katalog zur 414. Sonderausstellung des Wien Museum). Wien: Metro-Verlag 2017, S. 22f.
  • Ferdinand Opll / Martin Scheutz: Wien im Jahre 1703. Die Vogelschau des Dessauer Gesandten Bernhard Georg Andermüller und die Transformation des Wiener Stadtbildes, in: Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung, Ergänzungsbd. 61 (2017), Anhang 3, Nr. 22.