Sägfeiler
Dienstleistungsgewerbe, das von einem von Haus zu Haus gehenden Handwerker ausgeübt wurde. Der Sägfeiler war, da das Zufeilen und Verschränken der verschiedenen Arten von Sägeblättern Sachkenntnis und Erfahrung erforderten, für die Bevölkerung deshalb wichtig, weil vor allem der große Brennholzverbrauch die Säge zu einem unentbehrlichen Werkzeug machte; das Holz wurde von den Wagen vor den Häusern abgeladen und musste von den Bewohnern gespalten und gesägt werden (wobei vor allem Ersteres, wenn wir den glaubwürdigen Schilderungen in den "Eipeldauer-Briefen" vertrauen, wegen der oftmals umherfliegenden Hölzer für die Fußgeher eine Gefährdung darstellte), bevor das Holz in die Keller abgetragen wurde. Der Sägfeiler trug eine einfache hölzerne Sitzbank mit sich, auf der eine Spannvorrichtung für die Sägeblätter angebracht war, die ihm eine fachgerechte Arbeit ermöglichte. Anton Zampis hat den Sägfeiler 1846 in seine Ansichtenfolge "Wiener Charaktere in bildlichen Darstellungen" aufgenommen.
Literatur
- Otto Krammer: Wiener Volkstypen. Von Buttenweibern, Zwiefel-Krowoten und anderen Wiener Originalen. Wien: Braumüller 1983, S. 133