Talmud Thora Verein für die westlichen Bezirke Wiens
Vereinsgeschichte
Der „Talmud Thora Verein Verein für den Bezirke XII, XIII, XIV und XV Wiens“, später „Talmud Thora Verein für die westlichen Bezirke Wiens“ mit dem Sitz in [15]]., Turnergasse 22, gleichenorts mit der Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde 15, Turnergasse 22, wurde 1895 gegründet und bestand bis 1938. Die Proponenten Heinrich Hirschl, Moritz Österreicher, Abraham Litscher (?) und weitere reichten die Statuten im Februar 1895 bei der Vereinsbehörde Niederösterreichischen Statthalterei ein. Der Vereinszweck lautete "für die Bezirke 12, 13, 14 und 15 in Wien eine Privat-Religionsschule zu gründen, in welcher schulpflichtige Kindern deren Eltern oder Vormünder in diesen Bezirken wohnen und in sämtlichen hebräischen Fächern Unterricht erteilt wird, insbesondere auch die Knaben zur Confirmation Bar Mitzwah (im Akt in hebräischen Buchstaben) vorbereitet, in Tefillin legen etc. unterrichtet werden“ (sic! Statut 1895, § 1) Die Mittel des Vereins setzten sich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden, Legaten, Stiftungen, Subventionen und Schulgeld zusammen (§ 2). „Ordentliche Mitglieder“ konnten Juden und Jüdinnen werden, die einen Jahresbeitrag leisteten (§ 3). Der Verein unterstand dem Aufsichtsrecht der Israelitischen Kultusgemeinde (§ 11). Im Jahr 1898 wurde der Vereinsname in „Talmud Thora Verein für die westlichen Bezirke Wiens“ geändert[1].Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.
Arisierung und Vereinsauflösung 1938/1939
Die Auflösung des „Talmud Thora Vereins für die westlichen Bezirke Wiens“ der „Talmud Tora Schule für die westlichen Bezirke Wiens“ erfolgte unter Aufhebung seiner Rechtspersönlichkeit und Einweisung seines Restvermögens in die Israelitische Kultusgemeinde Wien aufgrund eines Bescheides des Stillhaltekommissars für Vereine, Organisationen und Verbände im Jänner 1939. Das Vereinsvermögen in der Höhe von 445,44 Reichsmark erging abzüglich von 20% Aufbauumlage und 5% Verwaltungsgebühr (111,36 Reichsmark) an die Israelitische Kultusgemeinde [2].
Vereinsvorstand 1898
- Obmann: Rabbiner Dr. Grunwald
Vereinsvorstand 1938
- Obmann: Rabbiner Dr. H.J. Zimmels, 1938 wohnhaft in 2., Leopoldsgasse 31/5 [3].
Quellen
- Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 R 29, Karton 771.
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: 385/1939
Einzelnachweise
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: 385/1939
- ↑ Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 R 21, Karton 771 und Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: 385/1939
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: 385/1939