Thomas Winkelbauer

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Winkelbauer, Thomas
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  49648
GNDGemeindsame Normdatei 128670940
Wikidata Q94331
GeburtsdatumDatum der Geburt 14. März 1957
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Historiker, Universitätsprofessor
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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  • Leopold-Kunschak-Preis (Verleihung: 1985)
  • Anerkennungspreis des Landes NÖ für besondere Leistungen auf dem Gebiete der Wissenschaft (Verleihung: 1986)


Thomas Winkelbauer, * 14. März 1957 Wien, Historiker, Universitätsprofessor an der Universität Wien, Direktor des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung.

Biografie

Thomas Winkelbauer studierte ab 1975 Geschichte, Politikwissenschaft und Klassische Philologie an der Universität Wien. 1984 promovierte er zum Doktor der Philosophie und wurde im selben Jahr Universitätsassistent am Institut für Geschichte der Universität Wien mit Dienstzuteilung an das Institut für Österreichische Geschichtsforschung (IfÖG). Nach der erfolgreichen Ablegung der Staatsprüfung zum so genannten " IfÖG-Kurs" im Jahr 1986, einer historisch-hilfswissenschaftlichen Spezialausbildung, begann er ab 1987 als Universitätslektor zu lehren.

1995 wurde er zum Assistenzprofessor ernannt und 1998 habilitierte er sich mit einer sehr quellennahen lebensgeschichtlichen Erzählung zu Gundaker von Liechtenstein, welche er nicht als Biographie, sondern als sozio-kulturelle Studie zum besseren Verständnis des politischen Systems des Kaiserhofes und der böhmischen und österreichischen Länder im Zeitalter der Konfessionalisierung verstanden haben wollte. Mit der erfolgreichen Habilitation erfolgte die Verleihung der Lehrbefugnis für das Fach "Österreichische Geschichte" verbunden mit dem Amtstitel eines Außerordentlichen Universitätsprofessors.

Seine Forschungsschwerpunkte beziehen sich auf zentrale Themenkomplexe der frühneuzeitlichen Geschichte Mitteleuropas, wie der Verwaltungsgeschichte der Habsburgermonarchie sowie der böhmischen und österreichischen Länder. Neben diesen großen Feldern befinden sich seine Interessen aber auch in den kleinräumigeren Fragestellungen, wie der Grundherrschaft und der Struktur bäuerlicher Gemeinden in der frühen Neuzeit. Er ist auch stets bemüht, die jüdische Geschichte Österreichs nicht nur als Vorgeschichte zur Shoah zu betrachten, sondern das vielfach auch sehr problematische jahrhundertelange Neben- und Miteinander jüdischer und nichtjüdischer Bevölkerung in den österreichischen Ländern zu vermitteln.

Seine wissenschaftlichen Leistungen führten zu zahlreichen Anerkennungen und Berufungen in nationale und internationale Fachorganisationen. So verbrachte er das Wintersemester 1998/1999 als Gastprofessor an der Universität Salzburg, wurde 2002 zum Mitglied des Collegium Carolinums in München gewählt und im selben Jahr als außerordentliches Mitglied der Historischen Kommission für die böhmischen Länder in Mainz berufen. 2006 erhielt er das Ehrendoktorat der Philosophischen Fakultät der Masaryk-Universität in Brünn. Ein Jahr darauf erwählte ihn die Österreichische Akademie der Wissenschaften zum korrespondierenden und 2010 zum wirklichen Mitglied. Zudem ist er seit 2008 ordentliches Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

2007 trat Winkelbauer die Nachfolge Wolfgang Häuslers als Universitätsprofessor für Österreichische Geschichte mit einem Schwerpunkt in der Geschichte der Habsburgermonarchie seit dem 16. Jahrhundert an. Im selben Jahr übernahm er am Institut für Geschichte der Universität Wien für eine Periode die Steuerungsaufgabe des Institutsvorstands. Höhepunkt seiner institutionellen Karriere sollte 2010 seine Bestellung als Direktor des traditionsreichen Instituts für Österreichische Geschichtsforschung sein. Zuletzt wurde er 2012 zum Mitglied der Academia Europea gewählt.

Publikationen (Auswahl)

  • Gem. mit Peter Geiger/Tomáš Knoz/Eliška Fucíková/Ondrej Horák/Catherine Horel/Johann Kräftner/Jan Zupanic: Liechtensteinisch-tschechische Beziehungen in Geschichte und Gegenwart. Synthesebericht der Liechtensteinisch-Tschechischen Historikerkommission. Vaduz: Verlag des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein 2014
  • Gundaker von Liechtenstein als Grundherr in Niederösterreich und Mähren. Normative Quellen zur Verwaltung und Bewirtschaftung eines Herrschaftskomplexes und zur Reglementierung des Lebens der Untertanen durch einen adeligen Grundherrn sowie zur Organisation des Hofstaats und der Kanzlei eines "Neufürsten" in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2008 (Fontes rerum Austriacarum, 3. Abt., Fontes Iuris, 19)
  • Ständefreiheit und Fürstenmacht. Länder und Untertanen des Hauses Habsburg im konfessionellen Zeitalter. 2 Teilbände. Wien: Ueberreuter 2003 (Österreichische Geschichte 1522-1699)
  • Fürst und Fürstendiener. Gundaker von Liechtenstein, ein österreichischer Aristokrat des konfessionellen Zeitalters. Wien/München: Böhlau 1999 (Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Ergänzungsband 34)
  • Robot und Steuer. Die Untertanen der Waldviertler Grundherrschaften Gföhl und Altpölla zwischen feudaler Herrschaft und absolutistischem Staat vom 16. Jahrhundert bis zum Vormärz. Wien: Verein für Landeskunde von Niederösterreich 1986 (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich, 25)
  • Studien zur Geschichte der Wald- und Mühlviertler Glashütten, ihrer Glasmeister und Arbeiter im 17. und 18. Jahrhundert. Staatsprüfungsarbeit. Institut für Österreichische Geschichtsforschung. Wien 1986
  • Bäuerliche Untertanen zwischen feudaler Herrschaft und absolutistischem Staat. Dargestellt am Beispiel der Waldviertler Grundherrschaften Gföhl und Altpölla vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Dissertation. Universität Wien. Wien: 1984

Literatur


Thomas Winkelbauer im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.