Traidkasten
48° 12' 37.93" N, 16° 22' 45.43" E zur Karte im Wien Kulturgut
Traidkasten (Traid soviel wie Getreide), Speicher zur Lagerung von Getreide.
Am 6. Juni 1453 gestattete Ladislaus Postumus der Stadt Wien die Errichtet von "Getraidkesten" und Mehlgruben, um durch Bevorratung bei auftretender Knappheit die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen und einer Teuerung entgegenzuwirken. Die Stadt verwendete dazu zunächst ein Gebäude beim Roten Turm (1, Fleischmarkt 5, Griechengasse 6), das sie 1467 gegen ein Haus "im Winkel an der Ringmauer" (1, Postgasse 10, Teil, Konskriptionsnummer 662) eintauschte.
1532-1534 wurde dieser Tradkasten als Zeugstadel (für Waffen, Munition und sonstiges Kriegsgerät) benützt (später befand sich hier der Sitz der Hauptmautverwaltung). 1767 wurde das Gebäude samt einigen Nachbarhäusern abgebrochen; auf dem Areal entstand 1767-1773 das Hauptmautgebäude (1, Postgasse 10, Dominikanerbastei 11).
Literatur
- Otto Brunner: Die Finanzen der Stadt Wien. Von den Anfängen bis ins 16. Jahrhundert. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1929 (Studien aus dem Archiv der Stadt Wien, 1/2 ), S. 154 f.