VS Kolonitzgasse 15

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VS Kolonitzgasse (Blick von der Löwengasse 12b), im Hintergrund die Weißgerberkirche (1923-1925)
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Bildungseinrichtung Volksschule
Datum vonDatum (oder Jahr) von
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach Kolonitzgasse
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Letzte Änderung am 26.01.2024 durch DYN.krabina
BildnameName des Bildes Kolonitzgasse(Löwengasse12b).jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll VS Kolonitzgasse (Blick von der Löwengasse 12b), im Hintergrund die Weißgerberkirche (1923-1925)
  • 3., Kolonitzgasse 15

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48° 12' 36.03" N, 16° 23' 24.13" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die VS Kolonitzgasse 15 ist eine Volksschule im 3. Bezirk, Landstraße, die als Ganztagsschule in verschränkter Abfolge geführt wird.

Ursprünglich lautete die Adresse der Knabenschule Kolonitzplatz 1, aufgrund der Größe des Schulgebäudes gab es mehrere Anschriften. Neben den bereits genannten lauteten weitere Anschriften der Schule: Obere Viaduktgasse 19 sowie Löwengasse 12b, wobei in letzterer die Mädchenschule untergebracht war. Neben der Volksschule befand sich auch die Bürgerschule in demselben Gebäude. Des weiteren war auch die Pfarre der angrenzenden Kirche St. Othmar hier untergebracht.[1]

Schulgründung

Ab 1864 war die gesamte Volksschule in der Löwengasse 12 untergebracht, 1875 wurde die Straße umbenannt: Unter den Weissgärbern. Ab 1879 befand sich nun die Knabenvolksschule in der Kolonitzgasse 15 und die Mädchenvolksschule in der Löwengasse 12. Das von Georg Hausmann erbaute Gebäude besteht aus vier Stockwerken und besitzt einen Keller. Zu den Bauten des Architekten Georg Hausmann zählt unter anderem die Straßenanlage der Wiener Ringstraße (1863) sowie die Errichtung mehrerer städtischer Schulen (Volks- und Bürgerschulen) wie unter anderem: Rochusgasse 16/Sechskrügelgasse 11 (1868-1869), Löwengasse 12 (1870-1872) und Kolonitzplatz 1 (1870-1872).[2]

Besonders auffallend an dieser Schule war, dass es sehr viele Schülerinnen und Schüler jüdischen Glaubens gab. Aus diesem Grund hat die israelitische Kultusgemeinde am 20. Februar 1874 mit Zustimmung des Gemeinderats einen mosaischen (jüdischen) Religionsunterricht eingeführt. Mit Beschluss vom 10. Juni 1884 erfolgte eine räumliche Trennung der Volks- und Bürgerschule.[3]

Erster Weltkrieg

Mit Anfang des Schuljahres 1914/1915 übersiedelten vier Klassen der Schule in das Schulgebäude Salmgasse 9 und fünf Klassen in das Schulgebäude Pfarrhofgasse 1, da im eigenen Schulgebäude Landsturmleute einquartiert waren. Die Knabenvolksschule Kolonitzgasse übersiedelte ab dem Schuljahr 1915 in das Gebäude der Mädchenvolksschule Löwengasse 12b. Im Jahr 1919 konnte das alte hergerichtete Schulgebäude wieder bezogen werden.[4]

Am 13. Februar 1934 wurde die Schule aufgrund der Februarkämpfe gesperrt. Von Juli bis September 1934 erfolgte aufgrund der Initiative von Bürgermeister Richard Schmitz die Ausstattung durch moderne Heizanlagen.

NS-Zeit

Im Zuge der Machtübernahme durch die NSDAP wurde der Oberlehrer Franz Brauneis am 18. März 1938 seines Amtes enthoben, im folgte als Leiter der Schule Matthias Pfeitzler. Einen Tag später musste der Lehrkörper einen Diensteid ablegen: "Ich schwöre: Ich werde dem Führer des deutschen Reiches und Volkes Adolf Hitler treu und gehorsam sein, die Gesetze beachten und meine Amtspflichten gewissenhaft erfüllen, so wahr mir Gott helfe."[5]

Ab 16. September 1940 wurde das Gebäude der Kolonitzgasse mit Militär belagert, es erfolgte Wechselunterricht in der Löwengasse 12. Vier Klassen der Knabenvolksschule Sechskrügelgasse 11 befanden sich ab 1. April 1941 ebenfalls in dem Gebäude, da deren Schule auch von Militär belagert wurde. [6]

Am 15. März 1944 erfolgte die endgültige Stilllegung der Mädchenvolksschule Löwengasse 12 für die restliche Dauer des Zweiten Weltkriegs. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte das Gebäude in der Löwengasse 12 für längere Zeit aufgrund von Kriegsschäden nicht benutzt werden. Die Mädchenvolksschule war für diese Zeit in dem Gebäude der Mädchenvolksschule Erdbergstraße 76 untergebracht. Am 17. Februar 1948 übersiedelte die Mädchenvolksschule zurück in das Gebäude der Knabenvolksschule, Kolonitzgasse 15.[7]

Gegenwart

Heute befindet sich an dem Standort noch immer eine Volksschule. Die Schule ist mittlerweile ein über 100 Jahre alter Backsteinbau. In den Jahren 2002 bis 2004 wurden die Schulhäuser Kolonitzgasse und Löwengasse generalsaniert und umgebaut. Zur Verbindung der beiden Schulen wurde ein Durchgang über den Dachboden des Pfarrhauses errichtet. Es wurden in beiden Häusern Aufzüge installiert, daher ist die Schule barrierefrei. Im Haus Löwengasse befindet sich im ersten Stock die Schulküche und ein Speisesaal. Im Haus Kolonitzgasse befindet sich im Erdgeschoss ein Mehrzweck- und Veranstaltungsraum (Festsaal) und im ersten Stock eine Schulbibliothek. Beide Turnsäle wurden ebenfalls renoviert und modern ausgestattet. Neben der Kirche befindet sich ein exklusiv für die Schule genutzter Spielplatz sowie ein öffentlicher Spielplatz.[8]

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise