Viktor Christian

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Christian, Viktor
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr.phil., Univ.-Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  38029
GNDGemeindsame Normdatei 116509171
Wikidata Q4501432
GeburtsdatumDatum der Geburt 30. März 1885
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 28. Mai 1963
SterbeortSterbeort Walchsee 4845257-9
BerufBeruf Orientalist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Archiv der Universität Wien
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage-NG
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
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Viktor Christian, * 30. März 1885 Wien, † 28. Mai 1963 Walchsee, Orientalist.

Biografie

Viktor Christian begann nach der Matura ein Studium der Sprachwissenschaft, Orientalistik und Geografie an der Universität Wien , das er 1910 mit der Promotion zum Dr. phil. abschloss. Ab 1911 war er als Wissenschaftler in der ethnographischen Abteilung des Wiener Naturhistorischen Museums tätig. Im Ersten Weltkrieg diente er als Freiwilliger in einem Spezialkorps im verbündeten Osmanischen Reich.

Nach seiner Rückkehr aus dem Krieg avancierte Christian 1920 zum Leiter der ethnographischen Abteilung und konnte sich an der Universität Wien 1923 habilitieren. 1924 wurde er zum außerordentlichen Professor für altsemitische Philologie und orientalische Archäologie berufen. Von 1930 bis 1945 war er als Ordinarius tätig und fungierte 1938 bis 1943 als Dekan der Philosophischen Fakultät und 1943 bis 1945 als Prorektor. Im Frühjahr 1945 hatte er kurzzeitig auch das Amt des Rektors der Universität Wien inne.

Nach dem "Anschluss" 1938 wurde der zuvor illegale Nationalsozialist Mitglied der SS und Abteilungsleiter im "SS-Ahnenerbe". Zudem gehörte er der antisemitischen Professorengruppe "Bärenhöhle" an. Er war maßgeblich an der "Arisierung" und Requirierung der Bibliotheken emigrierter oder deportierter Wissenschaftler (etwa im Fall des Indogermanisten Norbert Jokl) beteiligt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er zunächst entlassen und in weiterer Folge in den Ruhestand versetzt.

Ein Splitternachlass befindet sich im Archiv der Universität Wien.

Literatur

  • Andre Gingrich: Viktor Christian und die Völkerkunde in Wien 1938-1945: Universität, Anthropologische Gesellschaft und Akademie der Wissenschaften. In: Andre Gingrich/Peter Rohrbacher [Hg.]: Völkerkunde zur NS-Zeit aus Wien (1938–1945). Institutionen, Biographien und Praktiken in Netzwerken. Band 1. Wien: Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften 2021 (Veröffentlichungen zur Sozialanthropologie, 27,1; Sitzungsberichte der philosophisch-historischen Klasse, 913), S. 373-424
  • Mitchell G. Ash / Wolfram Nieß / Ramon Pils [Hg]: Geisteswissenschaften im Nationalsozialismus. Das Beispiel der Universität Wien. Göttingen: V & R Unipress 2010
  • Murray G. Hall/Christina Köstner: ... Allerlei für die Nationalbibliothek zu ergattern ... Eine österreichische Institution in der NS-Zeit. Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2006, S. 215 ff.


Viktor Christian im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks