Weihburggasse 16
1., Weihburggasse 16 (Konskriptionsnummer 918).
Zwischen 1369 und 1384 wird dieses Gebäude als Nachbarhaus des Alten Ramhofes (Stadt 917; Weihburggasse 18-20) genannt. 1454 wurde es an den Fleischhacker Jakob Menhart verkauft. Danach fiel es einem Brand zum Opfer und blieb über längere Zeit unverbaut. Da zwischen 1460 und 1514 keine Steuern bezahlt wurden und sich auch keine Erben fanden, die die Erbschaft antreten wollten, wurde die Brandruine 1521 von der Stadt Wien dem gegenüberliegenden Büßerinnenkloster zu St. Hieronymus verkauft, das noch im selben Jahr ein zweistöckiges Haus errichtete und wieder verkaufte.
Während der zweiten Belagerung Wiens durch die Osmanen im Jahr 1683 (sogenannte Zweite Türkenbelagerung) wurde offensichtlich das Dach zerstört, da belegt ist, dass die Besitzer den für die Neueindeckung aufgenommenen Kredit nicht bezahlten.
1823 entstand das Haus in seiner heutigen Form (Grundfläche 558 Quadratmeter). Mit Kaufvertrag vom 6. Jänner 1912 wurde es von der "Allgemeinen Österreichischen Bodencreditanstalt" erworben, die bereits das Nachbarhaus Weihburggasse 14 besaß. Durch den Fusionsvertrag vom 14. November 1931 ging es in das Eigentum der "Österreichischen Credit-Anstalt für Handel und Gewerbe" über. 1934 wurde es an die "Österreichische Realitäten A.G." vekauft, die es bis zum 4. Juli 1940 besaß.
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 1. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 123-125