Weihburggasse 21
48° 12' 21.13" N, 16° 22' 30.40" E zur Karte im Wien Kulturgut
1., Weihburggasse 21 (Konskriptionsnummer 914).
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts stand hier ein Häuslein samt Stadel, das 1519 um 225 Pfund Wiener Pfennig an das Büßerinnenkloster zu St. Hieronymus verkauft wurde und hinten an das Haus des Dr. Georg Tannstetter grenzte, dem es vorhin gehört hatte (in der Beschreibung der Gebäude, die im Franziskanerkloster aufgingen, schreibt Harrer [ Paul Harrer: Wien, seine Häuser ] abweichend, dass der Verkauf 1516 stattfand und das Häuslein noch vor 1523 an Dr. Tannstetter zurückgegeben wurde; siehe Artikel Franziskanerkloster unter "Haus des Stadtrates Jacob Rechwein"). In einem Dokument des Jahres 1519 wird eine genaue Lagebeschreibung gegeben: "ain hewslein und stadel, gelegen in der Weihenpurkch ganz hinab an der eckh gegen der statmaur, zunagst St. Jeronimi Closter mit einer seiten und stosst hinden an Georg Tansteters garten, dazu es eemalln gehört hat."
Nachdem das ehemalige Büßerinnenkloster 1589 den Franziskanern zugewiesen worden war, befand sich hier ein Teil des Klostergartens, wie er auch auf dem Stadtplan von Daniel Suttinger (1684) dargestellt wird. Als diese unter Joseph II. einen Teil ihres Klosters zur Errichtung neuer Wohnhhäuser abtreten mussten, wurde das Grundstück versteigert und 1787 das heutige Haus auf einer Grundfläche von 781 Quadratmetern errichtet. Die Pläne hierfür lieferte Franz Duschinger. Zwischen 1905 und 1911 kam das Gebäude in den Besitz des "Vereins zur Versorgung und Beschäftigung erwachsener Blinder", der es am 5. Dezember 1921 wieder verkaufte.
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 1. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 95 und 102