Katharina Jacquet

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Katharina Jacquet im Wiener Musik- und Theateralmanach 1786
Daten zur Person
Personenname Jacquet, Katharina
Abweichende Namensform Jaquet, Catharina
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 366263
GND 13246456X
Wikidata Q17425374
Geburtsdatum 1. März 1760
Geburtsort Graz 4021912-4
Sterbedatum 31. Jänner 1786
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Schauspielerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 2. Februar 1786
Friedhof
Grabstelle
Bildname KatharinaJacquet.jpg
Bildunterschrift Katharina Jacquet im Wiener Musik- und Theateralmanach 1786
  • Kärnterstraße 1067 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Katharina Ja(c)quet, * 1. März 1760 Graz (nach Schink * 29. 2. 1760 Wien), † 31. Jänner 1786 Wien, Schauspielerin.

Biografie

Die Tochter des Schauspielerehepaares Karl Jacquet und Theresia Jacquet, geborene Weber (ca. 1728–1771), kam mit ihren Eltern von Graz nach Wien, wo sie ab 1766 am Kärntnertortheater auftrat, unter anderem gemeinsam mit ihrer älteren Schwester Maria Anna Adamberger in den Kinderkomödien "Die Recreation" und "Die bürgerliche Heirath", beide von Christian Gottlob Klemm. 1774 wurde sie Ensemblemitglied des Kärntnertortheaters für Jungmädchenrollen und 1776 für jugendlicher Liebhaberinnen. Die ersten Jahre nur in Nebenrollen eingesetzt, gelang ihr 1779 der Durchbruch als Elwine in "Percy", eine Adaption von H. Moores englischem Schauspiel. Sie verkörperte seither tragische Heldinnen, aber auch Damen im feinen Lustspiel, unter anderem Palmyra in "Mahomet der Prophet" von Voltaire (18. September 1779), Goneril in William Shakespeares "König Lear" (deutsch von Friedrich Ludwig Schröder; 29. Jänner 1780), Sophie in "Hermanns Tod" von Cornelius Hermann Paul von Ayrenhoff (8. Jänner 1785), Wilhelmine in Henry Fieldings Lustspiel "Um sechs ist die Verlobung" (deutsch von Friedrich Ludwig Schröder; 7. Mai 1785). Beeindruckend soll ihre Darstellung der Cleopatra in Ayrenhoffs "Cleopatra und Antonius" gewesen sein sowie ihre Interpretation der Sara in "Die Holländer" von Goldoni (deutsch von Johann Christian Bock), von der Johann Friedrich Schink meint, dass er sie so dargestellt wahrscheinlich nie mehr erleben wird (Schink, S. 19 f.). Zum letzten Mal stand sie am 12. Juli 1785 als Rosalia in "Der Sonderling" von Paul Weidmann auf der Bühne. Ihr früher Tod löste große Bestürzung aus und zahlreiche Gedichte und Flugschriften beklagten diesen Verlust.

Anton Hickel malte sie für die Ehrengalerie des Burgtheaters.

Quellen

Literatur

  • Burg Stars. 200 Jahre Theaterkult. Katalog (Herausgeberin Alexandra Hönigmann-Tempelmayr) Wien Christian Brandstätter 2012
  • Burgtheater 1776–1976. Aufführungen und Besetzungen von zweihundert Jahren, 2 Bände (herausgegeben vom Österreichischen Bundestheaterverband. Sammlung und Bearbeitung des Materials Minna von Alth) Wien: Ueberreuter 1979
  • Gustav Zechmeister: Die Wiener Theater nächst der Burg und nächst dem Kärntnerthor von 1747 bis 1776. Im Anhang: Chronologisches Verzeichnis aller Ur- und Erstaufführungen. Wien [u.a.]: Böhlau 1971
  • Werner Swossil: Ensemble und Darstellungsstil des frühen Burgtheaters von der Gründung bis zur Direktion Brockmanns (1776–1789; Dissertation) Wien 1965
  • Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Leipzig: Paul List 1903, S. 15
  • Joseph Lange: Biographie des Joseph Lange k. k. Hofschauspielers. Wien: Rehm 1808, S. 139–44
  • Johann Friedrich Schink: Catharina(!) Jacquet. Eine dramaturgische Skize(!) Wien: Grund 1786
  • J. B. Alxinger: Auf den Tod der Katharina Jaquet, k.k. Hofschauspielerinn. Wien 1786
  • Trauerode auf den Tod der Katharina Jaquet. Von einem Mitgliede des K.K. National-Hoftheaters. Wien: Friedrich August Hartmann 1786
  • Wienerisches Diarium, 2. 7. 1766, Nr. 53, S. 6

Weblinks