Tor der Erinnerung Alfred Verdross

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Tor der Erinnerung Alfred Verdross, 9., Alser Straße 4
Daten zur Erinnerung
Art des Erinnerns Gedenktafel
Status existiert
Gewidmet Alfred Verdross
Datum von 1998
Datum bis
Stifter Universität Wien
Art des Stifters Bildungseinrichtungen
Architekt
Standort Fassade
Ortsbezug Arbeitsort
Bezirk 9
Historischer Bezug Nationalsozialismus
Thema der Erinnerung Anderes
Gruppe GegnerInnen
Geschlechtsspezifik Männer
PageID 51478
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle POREM
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Letzte Änderung am 15.04.2021 durch DYN.krabina
Bildname Tor der Erinnerung Alfred Verdross, 1090 Alser Straße 4.jpg
Bildunterschrift Tor der Erinnerung Alfred Verdross, 9., Alser Straße 4
  • 9., Alser Straße 4

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48° 13' 4.00" N, 16° 21' 6.00" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Im Jahr 1998 wurde am Campus Universität Wien im Bezirk Alsergrund das Tor, das Hof 3 und Hof 5 verbindet, nach dem christlich-katholischen Völkerrechtler und Rechtsphilosophen Alfred Verdroß-Droßberg benannt. Verdroß-Droßberg, der mit dem Nationalsozialismus sympathisierte, wurde während der NS-Zeit die Lehrbefugnis für Rechtsphilosophie entzogen, er passte sich jedoch den nationalsozialistischen völkerrechtlichen Vorstellungen an und durfte ab 1939 wieder Vorlesungen im Bereich Völkerrecht abhalten. Nach 1945 wurde Verdroß-Droßberg, der nie Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) gewesen war, unter anderem Rektor der Universität Wien und machte international Karriere, unter anderem als Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Vor Ort wurde eine Tafel angebracht, die einen Einblick in die Biographie Alfred Verdroß-Droßbergs gibt, seine Einstellung gegenüber dem Nationalsozialismus wird nicht thematisiert.

Der Text der Tafel lautet:

"VERDROSS-TOR

Alfred Verdross (1890-1980)

Nach seinem Rechtsstudium an der Universität Wien legte Verdross 1916 die Richterprüfung ab und war nach dem Ende der Monarchie im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten tätig. 1921 erfolgte seine Habilitierung an der Universität Wien, danach seine Ernennung zum außerordentlichen (1924) und ordentlichen Professor für Völkerrecht (1925). Bis zu seiner Emeritierung 1961 übte er seine Lehrtätigkeit an der Universität Wien aus, die während der NS-Zeit eingeschränkt wurde. Zweimal wurde er zum Dekan, 1951 zum Rektor gewählt. Gemeinsam mit Hans Kelsen und Adolf Merkl gilt Verdross als einer der Gründer der 'Wiener Schule', die weltweit der Rechtsphilosophie neue Wege wies. Aus seinem großen Ouevre sind sein Lebenswerk 'Völkerrecht', das führende Standardlehrbuch des Faches, und seine 'Abendländische Rechtsphilosophie' hervorzuheben. Verdross, der zahlreiche hohe internationale Funktionen ausübte (Vereinte Nationen, Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte) zählt zu den angesehensten Völkerrechtlern des 20. Jahrhunderts."

Die Benennung der Tore erfolgte im Zuge der Eröffnung des Universitätscampus.

Literatur