Österreichischer Aero-Club
Österreichischer Aero-Club. Am 7. März 1901 stellten Victor Silberer und Hauptmann Franz Hinterstoisser in Wien den Antrag auf Gründung eines Aero-Clubs. Bei der Gründungsversammlung dieses "Wiener Aero-Clubs " (der 1908 zum Österreichischen Aero-Club erweitert wurde, dem Internationalen Luftfahrerverband FAI beitrat und ab 1912 im Titel "k. k." führen durfte) am 12. März 1901 (Protektorat Erzherzog Franz Ferdinand, Ehrenpräsident Max Egon Fürst zu Fürstenberg) wurde Silberer zum Präsidenten gewählt.
1911 wurde Constantin Alexander Freiherr von Economo Klubpräsident. Die Geschichte des Klubs ist streckenweise ident mit der Geschichte der österreichischen Zivilluftfahrt (Flugfeld Aspern, Flugwesen); das Flugfeld in Aspern entstand über Initiative des Aero-Clubs (Präsident Economo) und des Österreichischen Flugtechnischen Vereins (Präsident Ing. Alexander Cassinone). Im August 1929 wurde Wien in den Europarundflug der FAI einbezogen, im September 1931 wurde durch den Aero-Club das erste Leistungssegelflugzeug fertiggestellt. 1938 wurde der Aero-Club durch "Anschluss" an das Deutsche Reich aufgelöst. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam es 1948 zur Freigabe des Modellflugs, 1949 zu jener des Segelflugs und am 30. Juli 1950 in Salzburg zur Wiedergründung des Österreichischen Aero-Clubs.
Das 1945-1955 von der Sowjetischen Besatzungsmacht als Stützpunkt benützte Flugfeld Aspern wurde nach Abschluss des Staatsvertrags (1955) vom Österreichischen Aero-Clubs übernommen und 1956-1977 (da der Zivilluftverkehr während der Besatzungszeit nach Bad Vöslau, Langenlebarn und Schwechat verlegt worden war und die neu aufgebaute AUA sich endgültig für den Flughafen Wien-Schwechat entschied) als Zentrum der luftsportlichen Ausbildung im Wiener Raum (Sportfliegerei, Fallschirmspringer und so weiter) benützt. Der Österreichische Aero-Club ist der Fachverband für Luftfahrer aller Sportvereinigungen (die meisten Vereine und Gruppen gehören zugleich ASKÖ, ASVÖ oder UNION an), richtet Staatsmeisterschaften in den einzelnen Sparten sowie fallweise Europa- und Weltmeisterschaften (zum Beispiel: 1968 Fallschirmspringen, 1983 Motorkunstflug, 1990 Segelflug) aus, führt die Rekordlisten und unterhält Kontakt mit den zuständigen Behörden über Luftrecht und andere einschlägige Fragen, insbesondere der allgemeinen Luftfahrt. Er ist in Landesverbände gegliedert; Sport (Ballonfahrt, Fallschirmspringen, Modellflug und so weiter) und Fachsektionen betreuen die verschiedenen Sparten; Vereine und Gruppen betreiben Zivilluftfahrerschulen, Werkstätten und fast 50 Flugplätze. Dem Club sind (Stand 1990) 360 Clubs angeschlossen, die Zahl der Einzelmitglieder beträgt über 13.000. Vor dem Ersten Weltkrieg und seit 1951 stellten Aero-Clubs-Mitglieder zahlreiche Weltrekorde auf und errangen in allen Sparten Weltmeistertitel.
Literatur
- 80 Jahre Österreicher Aero-Club. Festschrift. 1981