ASO Holzhausergasse 5-7

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Bildungseinrichtung Sonderschule
Datum von 1881
Datum bis
Benannt nach Holzhausergasse
Prominente Personen
PageID 68732
GND
WikidataID
Objektbezug Schulen
Quelle
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  • 2., Holzhausergasse 5-7

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48° 13' 12.32" N, 16° 23' 20.15" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die ASO Holzhausergasse 5-7 ist eine öffentliche Sonderschule im 2. Wiener Gemeindebezirk, Leopoldstadt.

Schulbau

Der Bau einer Doppelschule in der Holzhausergasse 5 und 7 wurde im Jahr 1879.[1] in Angriff genommen und konnte 1881 beendet und der Benützung übergeben werden.[2] Die Schule hatte zur damaligen Zeit neun Lehrzimmer.[3] Einige Jahre später, 1890, wurde der Turnsaal des Gebäudes nochmals ausgebaut.[4]

Schulgründung

Die Vorgeschichte dieser Schule begann bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als im Jahr 1807 ein eigenes Schulgebäude neben dem alten Pfarrhof der ehemaligen Johanneskapelle in der Jägerzeile, heute Weintraubengasse 8, eröffnet wurde. Die wenigen Lehrzimmer erwiesen sich bereits nach kurzer Zeit als zu verwinkelt und zu wenig, sodass die Notwendigkeit eines neuen größeren Schulgebäudes immer dringender wurde. Am 24. April 1848 erhielt die Gemeinde die Bewilligung für den Bau und konnte diesen, mit einem Ausmaß von acht Lehrzimmern, bereits im darauffolgenden Jahr vollenden. Nach rund 41 Jahren wurde am 30. Juni 1889 vom Gemeinderat beschlossen, die in der Weintraubengasse 13 gelegene Volksschule in das neu zugewiesene Schulgebäude Holzhausergasse 5 zu übersiedeln. Mit 10. September 1889 wurde eine Volksschule für Knaben in der Holzhausergasse 5 eröffnet.[5]

20. Jahrhundert

Vom 11. November bis 11. Dezember 1911 wurden notwendige Reparaturen im Turnsaal der Schule durchgeführt. Zufolge des Beschlusses des Wiener Stadtrates vom 22. Juni 1912 wurde die unentgeltliche Überlassung des Turnsaales an die Wohnungskommission des 22. Internationalen Eucharistischen Kongresses zur Unterbringung von Kongressteilnehmern für den Zeitraum vom 12. bis 16. September 1912 gestattet. Aufgrund dessen verschob sich der Unterrichtsbeginn auf 20. September 1912. Wegen gründlicher Reinigung und Lüftung des Turnsaales nach dem Kongress durfte der Turnunterricht erst mit 30. September 1912 wieder aufgenommen werden.[6]

Erster Weltkrieg

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde das Schulhaus ab 28. Juli 1914 für militärische Einquartierungen in Anspruch genommen. Einige Lehrer wurden auch zum Kriegsdienst einberufen. Infolge des Umstandes, dass die Schule nach Schulbeginn weiter für militärische Zwecke in Bereitschaft zu halten war, musste man in die Schule Pazmanitengasse 26 ausweichen. Dort wurde mit Wechselunterricht das Schuljahr am 21. September 1914 begonnen. Bereits mit 26. Oktober musste das Schulhaus Pazmanitengasse 26 ebenfalls für militärische Zwecke geräumt werden. Deshalb wurden sechs Klassen in der Schule Czerninplatz 3 untergebracht und drei Klassen kehrten in das Gebäude in der Holzhausergasse zurück. Dieses Gebäude wurde damals von der Bürgerschule Feuerbachstraße1, Volksschule Vorgartenstraße 191, Volksschule Sterneckplatz 2 und Bürgerschule Sterneckplatz 1 benützt. Ab 6. April 1915 nahmen Kommissionen für die Ausgabe der Mehl- und Brotkarten ihre Tätigkeiten auf. Mit Rücksicht darauf, dass alle Lehrkräfte in den Kommissionen beschäftigt waren, blieb der Unterricht bis 19. April eingestellt.[7]

Zwischenkriegszeit

Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde der Beginn des Schuljahres 1918/1919 auf 19. September verschoben, da man auf die verspätete Heimkehr von Schulkindern aus dem Kaiser-Karl-Wohlfahrtswerk in Ungarn wartete. Bereits mit 7. Oktober 1918 kam es zur einmonatigen Schließung der Schule durch das Auftreten der Spanischen Grippe. Mit Beginn des nächsten Schuljahres 1919/1920 konnte die Schule Feuerbachstraße 1, die zeitweilig hier untergebracht war, in ihr eigenes Haus zurückkehren. Somit konnten nach einem Zeitraum von fünf Jahren alle Klassen im eigenen Haus wieder unterkommen. Am 15. Oktober 1920 wurde im Schulhaus eine vierklassige Volksschule für Knaben und Mädchen mit tschechischer Unterrichtssprache eröffnet. Dieser Unterricht fand ab 14 Uhr statt.[8]

Trotz der schlechten wirtschaftlichen Zeit wurden Ende Juni 1922 Instandsetzungsarbeiten im Schulhaus durch den Gemeinderat genehmigt und begonnen. Der Fokus lag dabei auf den Einbau elektrischer Beleuchtung. Die tschechische Volksschule konnte am 27. Oktober 1926 in die Vorgartenstraße 191 übersiedeln.[9] Ein Defekt der Heizanlage im Keller des Gebäudes führte am 19. Oktober 1927 in zwei 1. Klassen zu Gasvergiftungen bei sieben Schülern. Die Betroffenen konnten jedoch schon am nächsten Tag wieder am Unterricht teilnehmen. In den Ferien 1928 wurden erneut Ausbesserungsarbeiten in der Schule durchgeführt und eine neue Zentralheizung, sowie eine Turnsaalgarderobe eingebaut. Mit 16. September 1931 wurde die Hauptschule für Mädchen Holzhausergasse 7 aufgelassen und die Volksschule für Mädchen Holzhausergasse 7 mit der Volksschule für Knaben Holzhausergasse 5 zu einer Volksschule für Knaben und Mädchen Holzhausergasse 7 zusammengefasst.[10]

Nachkriegszeit

Mit 10. September 1945 begann das erste Schuljahr nach dem Zweiten Weltkrieg unter den denkbar schwierigsten Verhältnissen. Am meisten machte die beschädigte Schule zu schaffen, welche wenige bis gar keine intakten Fenster mehr hatte. Sechs Klassen konnten hergerichtet werden, damit darin notdürftig unterrichtet werden konnte. Da die Schule außerdem noch von der Schule Czerninplatz 3 verwendet wurde, musste Wechselunterricht geführt werden. Um diese zwölf Klassen unterzubringen, mussten jeweils zwei Klassen einen Raum benutzen. Ganz besonders schwierig war der Unterricht in den Wintermonaten. Nur dem relativ milden Winter war es zu verdanken, dass die Schulkinder und Lehrer diese Zeit überstanden. Mit Schulschluss 1946 versuchte man Reparaturen und Instandsetzungen im Schulhaus durchzuführen. Erste Arbeiten begannen am 3. Juli 1946, gingen aber nur langsam voran. Ende Oktober 1946 konnten die kaputten Fenster endlich verglast werden und der Unterricht normal weitergeführt werden.

Am 4. September 1950 übersiedelte die Gastschule Czerninplatz 3 in die Blumauergasse 21. Zu Beginn der 1960er Jahre sollte das Schulgebäude Holzhausergasse modernisiert werde. Deshalb übersiedelte man am 17. September 1962 in den leerstehenden Trakt in der Pazmanitengasse 26. Die Umbauarbeiten in der Holzhausergasse begannen am 8. Juli 1963. Vom 19. bis 21. Oktober 1964 wurde die Übersiedlung in die neu renovierte Schule durchgeführt.[11]

Gegenwart

Heute befindet sich an dem Schulstandort Holzhausergasse 5-7 eine Sonderschule. Diverse Aspekte der Berufsvorbereitung und das Erlernen von Schlüsselkompetenzen liegen hier im Fokus. Die Schule setzt auch auf verschiedene Schwerpunkte. Neben der Berufspraxis, zählen hier auch Kulturelles, Internationales und ein ökologischer Schwerpunkt dazu. Die Schule verfügt über einen ausgebauten Gastro-Lernbereich, eine Papier- und Technikwerkstatt und Ateliers.[12]

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise